Wie kommt es zu geschwollenen Füssen oder Unterschenkeln?
Das Wichtigste in Kürze
- Geschwollene Füsse weisen auf Flüssigkeitsansammlungen hin.
- Im Ernstfall können Erkrankungen wie Ödeme und Venenleiden dahinterstecken.
- Beine hochlegen bringt kurzfristige Entlastung.
Der menschliche Körper ist eine hochkomplexe Struktur, an der viele verschiedene Elemente beteiligt sind. Eine wichtige Rolle spielt dabei das Blut. Es wird vom Herzen bis in die entferntesten Winkel des Körpers gepumpt, um Zellen mit Nährstoffen und Sauerstoff zu versorgen. Dabei transportieren die Arterien das frische Blut vom Herzen weg. Die Venen bringen das von den Zellen verbrauchte Blut zum Herzen zurück.
Die Venen leisten dabei vor allem in den Beinen Schwerstarbeit, da sie das Blut nach oben pumpen müssen. Entsprechend anfällig ist dieser Bereich für Störungen und Beschwerden. Sind die Venen oder das ebenfalls am Flüssigkeitskreislauf beteiligte Lymphsystem geschwächt, kommt es zum Stau in den Füssen oder Unterschenkeln.
Geschwollene Füsse im Alltag
Besonders häufig schwellen die Füsse im Sommer bei hohen Temperaturen. Durch die Hitze dehnen sich die Venen aus, um Wärme abzugeben. Dadurch wird das Blut nicht mehr so schnell abtransportiert und staut sich. Einschnürende Schuhe wie Sommersandalen mit einem engen Riemchen um die Fesseln tun ihr Übriges.
Viele Menschen bemerken das gleiche Phänomen bei Spaziergängen auch in den Fingern: Da die Arme am Körper herabhängen, fliesst das Blut bei Hitze nur noch langsam aufwärts zum Herz zurück.
Ein anderer typischer Fall ist das lange Sitzen am Arbeitsplatz oder in Verkehrsmitteln wie der Bahn und dem Flugzeug. Die Muskeln bleiben inaktiv und unterstützen die Venen nicht mehr beim Transport des Blutes. Dieses sackt dann ab in die Füsse und bringt diese zum Anschwellen.
Den Blutkreislauf durch Bewegung aktivieren
In diesen Fällen genügt es in der Regel, den Blutkreislauf in Schwung zu bringen. Als Sofortmassnahme legen Sie einfach die Beine hoch. So kann das Blut viel leichter nach unten fliessen. Kühlen Sie die Beine an heissen Tagen regelmässig und tragen Sie keine einschnürenden Schuhe.
Bewegungsmangel ist ein Hauptauslöser für geschwollene Füsse und Venenleiden. Gehen Sie im Büro regelmässig umher, damit die Muskeln aktiv bleiben und achten Sie auf tägliche Bewegung. Gehen Sie spazieren oder tanzen oder finden Sie eine neue Sportart als Hobby. Lässt sich längeres Sitzen in Ihrem Beruf nicht vermeiden, erleichtern Sie den Venen die Arbeit, indem Sie Kompressionsstrümpfe tragen. Diese üben sanften Druck aus und verhindern Wassereinlagerungen.
Massagen und Lymphdrainagen sind ebenfalls sehr effektiv bei der Behandlung geschwollener Füsse und Beine. Durch gezielte Handgriffe, zum Beispiel in einer Massage, werden die Wassereinlagerungen aufgelöst und abtransportiert.
Geschwollene Füsse können ein Symptom für Krankheiten sein
Helfen diese einfachen Massnahmen nicht oder treten Schwellungen auch ohne Sommerhitze und langes Sitzen auf, sollten Sie Ihren Hausarzt aufsuchen. In den meisten Fällen steckt eine Erkrankung dahinter. Möglicherweise haben sich bereits behandlungsbedürftige Ödeme (Wassereinlagerungen) gebildet oder die Venen sind bereits stark geschwächt. In manchen Fällen kann auch eine Herzmuskelschwäche vorliegen, die den gesamten Blutkreislauf beeinträchtigt.
Daneben können viele weitere Faktoren eine Rolle spielen, darunter Stoffwechselstörungen, Nierenleiden, Diabetes oder Infektionen. Der Arzt wird möglicherweise auch Ihre Essgewohnheiten in Frage stellen. Salz entzieht dem Körper Feuchtigkeit. Eine sehr salzhaltige Ernährung mit Fertiggerichten und viel Fast Food kann ebenfalls zu Störungen im Blutkreislauf und zu geschwollenen Füssen führen.