Youtuber machen mit ASMR-Videos das grosse Geld
Das Wichtigste in Kürze
- Auf Youtube helfen ASMR-Videos bei der Entspannung und dem Einschlafen.
- Gewisse ASMR-Künstler verdienen damit sogar mehr als 55'000 Franken pro Jahr.
- Auf den Trend wurden mittlerweile auch Promis und Technik-Konzerne aufmerksam.
ASMR – «Autonomous Sensory Meridian Response» – ist der Überbegriff für das angenehme Kribbeln am Kopf, im Nacken und an der Wirbelsäule, das sich bei Entspannung einsetzt. Diese körperliche Reaktion auf gewisse Sinnesreize, ähnlich einer sanften elektrostatischen Entladung, bezeichnet man als ASMR.
Einige kennen dieses entspannende Gefühl bereits aus der Kindheit, wo man beispielsweise seinen Freunden auf den Arm zeichnet, den Rücken massiert oder die Haare kämmt. ASMR ist dabei aber kaum wissenschaftlich erforscht.
ASMR gegen Schlafstörungen und Angstzustände
Das Phänomen ASMR hat auf Youtube seit Jahren eine wachsende Fangemeinschaft. Manche Kanäle haben sogar über zwei Millionen Abonnenten. Auch Apple veröffentlichte auf Youtube bereits ASMR-Videos.
Einigen Nutzern helfen die Videos beim Einschlafen und Entspannen. Bei anderen wiederum verhindern sie Angstzustände.
Die Inhalte der Youtube-Videos sind dabei sehr vielseitig. Sie erstecken sich von Klopfen und Nachzeichnen, über Essgeräusche, bis hin zu (nicht immer ganz ernst gemeinten) Rollenspielen.
Mittlerweile zeigen sogar Promis, wie Cardi B, Jake Gyllenhaal oder Paris Hilton, was sie in Sachen ASMR können. Das Lachen können sie sich dabei aber nicht immer verkneifen.
ASMR-Künstler als Berufswahl
Und damit lässt sich auch gut Geld verdienen: Die Britin Lottie Fellows finanziert sich beispielsweise mit ihren ASMR-Videos auf «Lottie Loves ASMR» das Studium.
Wie «Unilad» schreibt, verdient die 20-Jährige mit ihren zurzeit fast 88'000 Abonnenten rund 50'000 Euro pro Jahr – Tendenz steigend. Man kann sich also ausrechnen, was ASMR-Künstler mit weit mehr als zwei Millionen Abonnenten einnehmen.
Fellows selbst habe jahrelang an psychischen Problemen und Schlafstörungen gelitten. ASMR habe ihr schliesslich geholfen, sich besser zu fühlen. Sie betont dabei aber immer wieder, das ASMR nichts mit sexueller Erregung zu tun hat.
«Ich verstehe, dass langsames Flüstern oder das Wort ‹Rollenspiel› als sexuell fehlinterpretiert werden kann. Es gibt einige Künstlerinnen, die ein wenig Ausschnitt zeigen, um mehr Clicks zu generieren», erklärt Fellows gegenüber «Unilad».
ASMR werde aber auf jeden Fall falsch verstanden, wenn es generell sexualisiert wird. «Es frustriert mich, wenn ASMR einfach als komisch und sexuell abgetan wird, ohne den Videos eine Chance zu geben. Sie helfen wirklich sehr vielen Menschen!»