Vegan Alternativen: Warum Veganer weiter Burger, Wurst & Co. essen

Mirjam Walser
Mirjam Walser

Bern,

Wer sich vegan ernährt, verzichtet auf tierische Produkte. Doch warum essen Veganer Ersatzprodukte, die genau deren Geschmack und Aussehen nachahmen?

Vegan Burger
Sieht nicht so aus, ist aber vegan: Für Burger gibt es viele pflanzliche Alternativen. - Unsplash

Das Wichtigste in Kürze

  • Auch wer sich vegan ernährt, isst gerne mal Produkte, die wie Fleisch schmecken.
  • Fleischalternativen machen den Umstieg auf eine pflanzliche Ernährung leichter.
  • Sie ermöglichen es, weiterhin mit Freunden Burger essen zu gehen oder zusammen zu grillen.
  • Dass die Produkte wie Wurst oder Schnitzel aussehen, hat auch praktische Gründe.

Burger, Cervelat, Pouletbrust und Würstchen – das klingt wie die perfekte Auswahl für den Grill. Überraschenderweise gilt das auch für jene, die sich vegan ernähren.

Denn für fast alle tierischen Produkte gibt es mittlerweile eine pflanzliche Alternative. Diese sehen nicht nur oft gleich aus, sondern schmecken auch wie das tierische Original.

Aber warum essen Veganer überhaupt Produkte, die wie Fleisch schmecken und aussehen, wenn sie eigentlich kein Fleisch essen möchten? Für manche Nicht-Veganer mag das irritierend sein. Doch es gibt gute Gründe, weshalb Veganer diese Produkte kaufen.

Nicht aus geschmacklichen Gründen vegan

Der Wechsel zu einer veganen Ernährung ist oft eine grosse Umstellung. Gewohnte Menüs wie Spaghetti mit Bolognesesauce, Schnitzel mit Pommes Frites oder ein indisches Chicken Curry sind plötzlich tabu.

Dann hilft es, wenn man auf pflanzliche Ersatzprodukte zurückgreifen kann. Mit der Zeit lernt man immer mehr Rezepte kennen, die komplett ohne Alternativprodukte auskommen.

Schnitzel vegan
Auch für Schnitzel gibt es Alternativen, die vegan sind. - Unsplash

Wer neu vegan isst, verspürt zudem oft noch Gelüste nach Fleisch oder Käse. Denn kaum jemand wird aus geschmacklichen Gründen vegan, sondern wegen der Tiere, der Umwelt oder der Gesundheit. Fleischersatzprodukte können diese Bedürfnisse befriedigen.

Sich nicht ausgeschlossen fühlen

Plötzlich werden Einladungen zum Essen schwierig. Das Züri Geschnetzelte der Freundin, das Pouletbrüstli zu den Spargeln bei den Eltern: Nun müssen sie extra etwas anderes kochen? Die Verwendung von pflanzlichen Ersatzprodukten erleichtert es, solche Situationen zu vermeiden.

Pizza Freunde
Mit Freunden Pizza essen? Bevor es veganen Käseersatz gab, fühlten sich Veganer dabei oft ausgeschlossen. - Depositphotos

Auch gibt es Anlässe, bei denen tierische Produkte einfach dazu gehören. Zum Beispiel die Bratwurst zum Fussballspiel oder das Fondue nach dem Skitag. Gibt es eine vegane Alternative, können vegan lebende Menschen ebenso an diesen sozialen Ereignissen teilnehmen, ohne sich ausgeschlossen zu fühlen.

Praktische Gründe

Indem vegane Ersatzprodukte so gestaltet werden, dass sie den tierischen Lebensmitteln ähneln, wird ihr Einsatz in der Küche erleichtert. Kauft jemand Geschnetzeltes aus Erbsenprotein, das genauso aussieht und heisst wie das tierische Original, ist die Verwendung klar.

Anders wäre es hingegen, würde das Produkt als «Erzeugnis aus Erbsenprotein» bezeichnet und in Sternform verkauft werden.

Vegan Würstchen
Gewisse Formen der Fleischersatzprodukte haben auch praktische Gründe. - Unsplash

Mancher Veganer wurde schon gefragt, warum Ersatzprodukte unbedingt in Wurstform gepresst werden müssen. Wurstscheiben und Aufschnitt haben sich in der Praxis bewährt. Die Form lässt sich einfach herstellen, leicht handhaben und gut portionieren.

Vegan lebende Menschen möchten ihre Sandwiches ebenso praktisch mit Scheibchen belegen. Würfel oder dicke Dreiecke sind einfach nicht so praktisch.

Übrigens: Nicht alle Veganer greifen zu Ersatzprodukten. Eine vollwertige vegane Ernährung ist auch komplett ohne diese Alternativen möglich.

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Kommentare

User #1244 (nicht angemeldet)

Unterdessen weiss man dass das PFAS aus dem Ackerbau, Düger und Pflanzenschutzmittel kommt. Wäre den Veganern der Naturschutz und die Gesundheit wirklich wichtig würden sie sich gegen PFAS und die Umweltverschmutzung des Ackerbaus ihres Grünfutters wehren. Wäre den Veganern der Tierschutz wirklich wichtig würden sie für gesunde Haltung eintreten. Aber nein, sie fordern ein Verbot der Haltung. Wo sollen denn nun diese armen Tiere hin gehen?

User #3005 (nicht angemeldet)

Oft reagieren Fleischesser gereizt auf eine vegane Lebensweise!!! Dafür gibt es einen psychologischen Grund: Das Meat-Paradox. Welche Rolle Verleugnung, Tierliebe und der Missionierungseifer der Vegan-Szene spielen, erklärt Ernährungspsychologe Christoph Klotter. Christoph Klotter: Natürlich werde ich sauer! Denn indem Sie im Restaurant nach meiner Steak Bestellung eine Quinoa Bowl ordern, kommunizieren Sie mit mir. Ohne etwas sagen zu müssen, stellen Sie mir die Frage: „Warum isst dieser Mensch noch Fleisch?" Sie machen mir zurecht ein schlechtes Gewissen und verursachen mir Stress, denn im Gegensatz zu mir sind Sie um Nachhaltigkeit und Tierwohl bemüht!! Und damit halten Sie mir etwas vor, das ich Überhaupt nicht wissen will!! Allerdings ist mir eigentlich klar, dass der vegane Lebensstil viel besser ist für die Tiere, die Gesundheit und den Planeten!

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