Vegan essen muss nicht teuer sein
Vegan ist nur etwas für hippe Gutverdiener, so das Vorurteil. In der Realität kann man sich aber durchaus günstig pflanzlich ernähren.
Das Wichtigste in Kürze
- Vegane Ersatzprodukte kosten oft mehr als das tierische Original.
- Deshalb denken viele Menschen, dass die pflanzliche Ernährung teuer ist.
- Doch vegan kochen geht auch ohne Superfoods und Ersatzprodukte.
Im Detailhandel gibt es mittlerweile für viele tierische Produkte eine Alternative, die vegan ist. Egal ob Speck, Bündnerfleisch, Käsefondue oder Fischstäbchen: es muss auf nichts verzichtet werden. Wer jedoch auf das Preisschild schaut, merkt schnell, dass die Alternativprodukte oftmals teurer sind als das tierische Original.
Kein Wunder, denken viele, dass es sich nur Gutverdiener leisten können, komplett vegan zu essen. Und wer eine Familie hat, kann sich diese Ernährungsform erst recht nicht leisten.
Es ist tatsächlich wahr, dass man ziemlich viel Geld für Ersatzprodukte ausgeben kann. Und wer nach pflanzlichen Rezepten sucht, trifft nicht selten exotische Zutaten an.
Da wird zum Beispiel mit Gomasio, Pfeilwurzelmehl, Algen oder Maca-Pulver hantiert. Teure Zutaten, die es nicht selten nur im Bioladen zu kaufen gibt. Und das Gemüse muss natürlich immer bio und frisch vom Markt sein.
Wer so kochen möchte, muss tatsächlich tief ins Portmonee greifen. Das muss aber nicht sein. Denn vegan geht auch günstig.
Vegan und günstig: Grundnahrungsmittel
Wer auf vegan umstellt, ersetzt am Anfang oft tierische Produkte 1:1 mit pflanzlichen Alternativen. Das Pouletschnitzel zum Härdopfelstock wird nun mit einem Schnitzel aus Erbsenprotein ersetzt.
Dieser direkte Austausch ist aber nicht immer empfehlenswert. Nicht nur wegen der Kosten. Veganes Poulet oder Käse haben ein komplett anderes Ernährungsprofil als das tierische Original. Es gilt: Proteine, Eisen und andere Nährstoffe sollten primär durch unverarbeitete Lebensmittel gedeckt werden.
Eine gesunde vegane Ernährung basiert nämlich auf Gemüse, Obst, Getreide, Hülsenfrüchten und Nüssen. Die Ersatzprodukte sind eine willkommene Ergänzung. Wer Kosten sparen will, kann zudem Gemüse und Früchte aus herkömmlichem Anbau statt Bio kaufen.
Saisonal einkaufen
Am besten orientiert man sich beim Einkaufen am Saisonkalender für Gemüse und Früchte. Im Winter gibt es zahlreiche Kohlsorten, die sogar aus lokalem Anbau kommen. Kohl ist nicht nur günstig, sondern ist sehr gesund und lässt sich vielfältig einsetzen.
Im Internet gibt es viele feine Rezepten mit Kohl. Vegane Weisskohl-Zwiebelnudeln oder rote Linsen mit einer Wirsing-Kartoffel-Sojarahmsauce sind vollwertig und günstig.
Hülsenfrüchte zählen zu den wichtigsten Proteinlieferanten in der pflanzlichen Ernährung. Linsen, Kichererbsen, Erbsen und Bohnen gibt es in jedem Supermarkt zu kaufen. Und natürlich sind auch Reis, Pasta aus Hartweizengriess, Hirse, Couscous oder Polenta vegan – und preiswert.
Viel Geschmack mit günstigen Zutaten
Es gibt also eine Vielzahl an Grundnahrungsmitteln, die vegan sind und nicht viel kosten. Teure Ersatzprodukte sind eine feine Ergänzung, müssen aber nicht regelmässig auf dem Teller landen. Wenn man sich an die gesunden Grundnahrungsmittel hält, lässt das Budget auch mal ein spezielleres Produkt zu.
Das Kochen mit speziellen Zutaten macht Spass, ist aber nicht zwingend. Damit es in der Küche nicht langweilig wird, geben Blogs und Kochbücher Inspiration. Es gibt Köche und Blogger, die sich besonders auf günstige vegane Rezepte spezialisiert haben.