Vegan: Pflanzliches Fleisch aus Erbsen spart bis zu 90% Wasser
Wer vegan isst, ist umweltfreundlicher. Eine neue Studie zeigt, dass pflanzliches Erbsenfleisch deutlich weniger Wasser verbraucht als das tierische Gegenstück.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Vergleich mit tierischen Produkten sind pflanzliche Alternativen umweltfreundlicher.
- Mit Erbsenfleisch von Planted kann zum Beispiel 75-90 % des Wassers eingespart werden.
- Mit der Ernährung haben wir einen wirksamen Hebel gegen den Klimawandel in der Hand.
Das aktuelle Ernährungssystem beruht auf der Ausbeutung von Ressourcen und der kommerziellen Nutztierhaltung. Es ist nicht nachhaltig, zerstört unsere Umwelt und beschleunigt den Klimawandel – wodurch die Ernährungssicherheit von 8 Milliarden Menschen gefährdet ist.
Deshalb haben es sich verschiedene Startups in der Schweiz und weltweit auf die Fahne geschrieben, mit neuartigen Produkten, die Welt ein bisschen umweltfreundlicher zu machen. Dazu zählt auch das Schweizer Foodtech-Startup Planted.
Um zu zeigen, wie stark der ökologische Fussabdruck durch Ernährung beeinflusst weden kann, hat das Unternehmen die Ökobilanz seiner Produkte berechnen lassen.
Die Analyse bestätigt, dass das vegane Fleisch aus Erbsenprotein im Vergleich zu ähnlichen tierischen Fleischprodukten äusserst ressourcenschonend ist: So werden 77-87 % weniger CO2-äquivalente Emissionen erzeugt und 75-90 % des Wassers eingespart.
Nahrungsmittelproduktion hat grossen Einfluss auf weltweite Treibhausgasemissionen
Obwohl sie nur 37 % unserer Proteine und 18 % unserer Kalorien liefern, übersteigen die negativen Umweltauswirkungen von tierischen Produkten bei weitem die von pflanzlichen Alternativen.
So wird etwa ein Viertel (26 %) der weltweiten Emissionen durch Lebensmittel verursacht, und mehr als die Hälfte (58 %) der Emissionen von Lebensmitteln stammt aus tierischen Erzeugnissen.
Darüber hinaus beansprucht die Landwirtschaft die Hälfte der bewohnbaren Fläche des Planeten und die Tierhaltung trägt zu einem Verlust an biologischer Vielfalt bei, da Wälder und wildes Land für den Anbau von Tierfutter in Felder umgewandelt werden.
Dies wiederum resultiert im Verlust der natürlichen Kohlenstoffsenke, die zur Abkühlung der globalen Temperatur beiträgt. Auch Wasserressourcen werden durch die Abwässer aus der Tierhaltung verschmutzt und für die Bewässerung der Futterpflanzen weiter belastet.
Vegan essen für die Umwelt
Was bedeutet es nun konkret, wenn Konsumenten statt eines Schweineschnitzels ein Pflanzenschnitzel wählen? Die Zahlen von Planted zeigen, dass der Klima-Fussabdruck um 87 % CO2-eq pro Kilogramm reduziert werden kann.
Während bei der Herstellung eines Kilogramms Schweineschnitzel so viele Treibhausgasemissionen ausgestossen werden wie bei einer Autofahrt von 54 km, sind es bei der Herstellung von einem Schnitzel von Planted umgerechnet nur 7 km.
Für die Herstellung eines Kilogramms Schweineschnitzel wird ausserdem die Wassermenge benötigt, die dem 67-fachen Durchlauf einer normalen Spülmaschine entspricht.
Ein Schitzel aus Erbsenprotein benötigt nur die Wassermengen von sieben Spülmaschinendurchläufen und spart damit 90 % Wasser.
Unabhängige Berechnungen
Für die Berechnung wurde ermittelt, wie viele CO2-äquivalente Emissionen während des Lebenszyklus eines Produkts ausgestossen werden, bis es das Produktionszentrum verlässt (einschliesslich landwirtschaftlicher Erzeugung von Rohstoffen und deren Verarbeitung).
Schritte wie der Transport ins Geschäft wurden nicht berücksichtigt, da diese bei beiden Fleischprodukten ähnlich ist.
Die bedeutendsten Reduzierungen ergeben sich aus der Vermeidung von Emissionen aus der Tierhaltung.
Zudem wurde berechnet, wie viel Wasser für die Pflanzenbewässerung sowie für Trinkwasser, die Unterbringung von Tieren, die Schlachtung und die Produktion verbraucht wird.
Die Berechnungen wurden mit Hilfe von Eaternity durchgeführt, einem unabhängigen Experten, der sich auf die Ökobilanz von Lebensmitteln spezialisiert hat.