Führt eine Weiterbildung zu einem höheren Gehalt?
Die Mehrheit strebt nach beruflichem Fortschritt und einem höheren Einkommen. Eine bessere Qualifikation kann zu einer Gehaltssteigerung führen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Höhe der Gehaltssteigerungen variiert je nach Branche.
- Laut einer Umfrage erlebten nach einer Weiterbildung etwa zwei Drittel höhere Gehälter.
Gemäss einer offiziellen Statistik bilden sich etwa 33 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer regelmässig weiter. Eine Umfrage von SRF ergab jedoch, dass dies nicht zwangsläufig mit Gehaltssteigerungen verbunden ist.
Wer mehr Geld möchte, erhält auch mehr Verantwortung
So führt Weiterbildung in der Regel nur dann zu mehr Lohn, wenn die Person neue Aufgaben mit mehr Verantwortung übernimmt. Wer sich innerhalb seines aktuellen Jobs weiterbildet und in der gleichen Position bleibt, wird auch keine Lohnsteigerung erfahren.
Wer die Weiterbildung zum Aufstieg auf der Karriereleiter nutzt, der kann sich über ordentliche Gehaltssteigerungen freuen. Wobei hier jedoch die Kosten-Nutzen-Rechnung beachtet werden muss.
Muss der Arbeitnehmer eine Weiterbildung selbst bezahlen, dauert es oft Jahre, bis sich die Ausgaben über ein höheres Gehalt rentieren.
DAS-Programme lohnen sich
Eine Umfrage der Hochschule Luzern unter 400 Absolventinnen und Absolventen hat sich mit den harten Tatsachen der Weiterbildung beschäftigt. Diese hatten in den letzten Jahren eine CAS-, DAS- oder MAS-Fortbildung im Bereich Wirtschaft absolviert.
Über zwei Drittel der Befragten hatten seither eine Beförderung erreicht oder eine andere besser bezahlte Stelle angenommen. Die Lohnsteigerung fiel bei den DAS-Absolventen mit 18 Prozent besonders üppig aus.
Ihnen folgten die MAS-Absolventen mit 16 Prozent, während es bei den CAS-Absolventen nur sieben Prozent waren.
Bei durchschnittlichen Gehältern von über 100'000 Franken im Jahr kamen die Befragten also auf Lohnsteigerungen von bis zu 20'000 Franken. So viel kostet dann auch ein Jahr Fortbildung, sodass sich die Weiterbildung erst nach drei oder vier Jahren wirklich auszahlt.
Allerdings spielten nicht nur die finanziellen Aspekte eine Rolle. So gaben 96 Prozent an, dass sie ihre Fachkompetenzen erhöhen konnten. 74 Prozent, dass sie sich selbstbewusster fühlten.
Höhere Berufsbildung bringt ebenfalls mehr Lohn
Das Bundesamt für Statistik beschäftigte sich derweil mit dem Wert der Weiterbildung für Berufstätige mit dem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis (EFZ). Auch für diese lohnte sich eine berufliche Weiterbildung in Form einer Tertiärausbildung.
Hier konnte der Lohn sogar um bis zu 58 Prozent gesteigert werden. Am erfolgreichsten waren dabei Menschen, die das eidgenössische Diplom erwarben. Sie verdienten im Schnitt 10'100 Franken mehr, während der eidgenössische Fachausweis 7800 Franken brachte.
Weiterbildung immer beliebter
Letztendlich gibt es in der Schweiz ein riesiges Angebot an Weiterbildungen. Umfangreiche Lehrgänge wie CAS, DAS und MAS wirken sich dabei positiver auf den Lohn aus, als kurze Seminare und ähnliches.
Die Förderung durch den Staat ist jedoch selten. Wenn sich der Arbeitgeber bereit erklärt, die Weiterbildung zu finanzieren, ist dies meist an eine Bedingung gebunden: Der Arbeitnehmer muss sich verpflichten, anschliessend eine bestimmte Zeit weiter dort zu arbeiten. Nur so kann der Arbeitgeber von der Investition profitieren.