Checkliste beim Spenden: Das sollten Sie beachten
Weihnachten ist ein Fest des Gebens. Viele wollen dann Gutes tun und spenden. Wer sichergehen will, dass seine Spende ankommt, sollte ein paar Punkte beachten.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweizer Bevölkerung leistet grosse Dinge durch ihre Spenden.
- Unterstützt werden Menschen in Notlagen in der ganzen Welt – auch in der Schweiz selbst.
- Das Gütesiegel für Hilfswerke ZEWO hilft dabei, zu entscheiden, wo die Spende helfen soll.
Geizig sind die meisten Schweizer nicht. Im Gegenteil: Im Coronajahr hat die Schweizer Bevölkerung 10 Prozent mehr gespendet als im Jahr zuvor, insgesamt über eine Milliarde Franken.
Diese grosse Solidarität der Bevölkerung hat zusammen mit staatlichen Beiträgen dazu beigetragen, dass Schweizer Hilfswerke ihre Arbeit trotz der Pandemie weiter durchführen und sogar punktuell weiter ausbauen konnten.
So konnte die Schweiz zum Beispiel humanitäre Hilfe für die Erdbebenopfer in Haiti im August 2021 leisten und Indien mit medizinischer Ausrüstung für Coronaopfer unterstützen.
Gleiches gilt für die Schweiz selbst. Viele Organisationen konnten dank Spenden Schweizer Bürger vor Ort Menschen in herausfordernden Lebenssituationen, die durch Corona entstanden oder verschärft wurden, begleiten und unterstützen.
Checkliste kann bei Entscheidung helfen
Spenden sind wichtig, um Menschen in akuten wie langfristig vorhersehbaren Notlagen zu helfen. Die UNO rechnet mit mehr Bedürftigen nicht nur durch Corona, sondern vor allem auch durch Klimawandel und Konflikte.
Doch können Spender auch sicher sein, dass ihr Geld genau da ankommt, wo die Hilfe gebraucht wird? Ja, wenn sie das Geld nicht einfach blind geben.
Wer spenden möchte, sollte die Organisationen daher im Zweifel selbst prüfen. Wichtige Fragen, die Spender sich im Vorfeld stellen sollten, sind zum Beispiel die folgenden:
Was geschieht mit meiner Spende? Wird sie wirklich für den Zweck verwendet, für den geworben wurde? Ist die Organisation gemeinnützig?
Fühle ich mich gut informiert? Gibt es eine Kontaktadresse für weitere Fragen?
Ohne Druck spenden
Wichtig: Niemand sollte sich unter Druck setzen lassen. Zielt der Werbebrief, die Anzeige in der Zeitung oder der Post in sozialen Medien allein auf die Gefühle, ist Vorsicht geboten.
Denn emotionsgeladene Texte und mitleiderregende Fotos sind oft Kennzeichen unseriöser Werbung.
Glaubwürdig sind laut Verbraucherschützern klare, aussagekräftige Informationen und authentische Fotos mit einem erkennbaren Bezug zum jeweiligen Spendenzweck sowie transparente Einblicke in die Spendenverwertung.
Ein Zeichen für die Vertrauenswürdigkeit einer Organisation ist, ob sie als gemeinnützig anerkannt wurde. Dann wird zumindest sichergestellt, dass es eine zweckgerichtete Geschäftsführung gibt und wie die Mittel verwendet werden.
Zu steuerbegünstigten Organisationen gehören zum Beispiel Kirchen, Universitäten, staatliche Museen oder gemeinnützige Vereine und Stiftungen.
Geschäftsberichte bieten Einblick
Wer sich noch mehr über die Organisation oder den Verein, der die Spende bekommen soll, informieren will, findet im Internet alle notwendigen Angaben – wenn der Verein seriös ist.
Tiefere Informationen bieten Jahres- oder Geschäftsberichte. Auch Erfahrungsberichte anderer Spender können bei der Einschätzung hilfreich sein.
Orientierung bieten zudem Siegel. Bekannt ist das Schweizer ZEWO-Gütesiegel für Hilfswerke. Es zeichnet gemeinnützige Non-Profit-Organisationen aus, die die 21 Standards der Zewo erfüllen.
Voraussetzung dafür sind unter anderem funktionierende Planung und Kontrolle, eine zweckgerichtete, wirksame und sparsame Mittelverwendung sowie sachliche und wahre Werbung.
Besser ohne Zweckbindung spenden
Am besten helfen in der Regel Geldspenden ohne Zweckbindung. Sie bieten den Empfängern mehr Flexibilität.
Die Zweckbindung einer Spende schränkt die Organisationen hingegen in der Regel ein, denn eine solche Spende darf nicht für andere Hilfszwecke verwendet werden.
Wer seine Spende also nicht mit einem konkreten Ziel verknüpft, gibt den Empfängern die Möglichkeit, das Geld da einzusetzen, wo es am meisten gebraucht wird.
Das Gute am Geben: Spender bekommen auch etwas zurück. Denn Spenden können grundsätzlich in der Steuererklärung geltend gemacht werden.