Darum sind Ferien so wichtig für die Gesundheit
Der Stresspegel sinkt, während Glückshormone den Körper fluten: Ferien sind tatsächlich gut für die Gesundheit – wenn sie richtig angegangen werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Zahlreiche Studien belegen die positive gesundheitliche Auswirkung von Ferien.
- Die ideale Urlaubszeit beträgt zwischen acht und zehn Tagen.
Dass Ferien vom Alltag und vor allem von der Arbeit wichtig sind, wissen Studien bereits seit vielen Jahren. Allerdings kann sich die gesundheitliche Wirkung nur einstellen, wenn im Urlaub die Erholung im Mittelpunkt steht. Ferien mit vollgepacktem Terminkalender sind darum weniger sinnvoll.
Studien belegen die positive Wirkung von Urlaub
Freizeit spielte schon immer eine wichtige Rolle für die Erholung. Schliesslich steht sogar in der Bibel, dass auch Gott am siebten Tag Pause machte, nachdem er die Welt erschaffen hatte. Mit der Industrialisierung entstand dann die moderne Form des Urlaubs. Sie erlaubte es den körperlich hart arbeitenden Menschen, einmal für längere Zeit zu pausieren.
Mittlerweile weiss man, dass eine Pause von geistiger (Schreibtisch-)Arbeit genauso wichtig ist wie von körperlicher Arbeit. Jedenfalls laut dem Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft.
Die Zahl der krankheitsbedingten Fehltage sank um neun Tage bei Menschen, die mindestens einmal pro Jahr eine Woche verreisten. Ausserdem ist bekannt, dass Menschen nach Ferien reduzierte Stresslevel aufweisen und seltener an Burn-out erkranken.
Es muss kein langer Urlaub sein
Es wäre falsch anzunehmen, dass der Erholungseffekt umso grösser ist, je länger der Urlaub dauert. Eine niederländische Studie von Jessica de Bloom nannte einen Zeitraum von acht bis zehn Tagen.
Erst am achten Tag der Ferien stellte sich der stärkste Erholungseffekt ein: So lange dauerte es, bis die Studienteilnehmer ganz vom Arbeitsstress heruntergekommen waren. Danach stellte sich aber keine weitere Verbesserung mehr ein.
Obendrein hielt die positive gesundheitliche Wirkung nie lange an: Schon eine Woche nach der Rückkehr steckten die meisten Menschen wieder im üblichen Arbeitsstress.
Daraus lässt sich folgern: Für die Gesundheit sind zwei oder drei Reisen von achttägiger Dauer pro Jahr förderlicher als eine einzige lange, dreiwöchige Reise.
Ferien: Keine Pläne, mehr Erholung
Allerdings spielen noch andere Faktoren eine Rolle. So ist es wichtig, die Ferien auch wirklich für Erholung zu nutzen. Wie diese aussieht, hängt natürlich vom persönlichen Geschmack ab.
Der eine liebt es, eine Woche im Liegestuhl in der Sonne zu liegen und endlich gar nichts zu tun. Der andere freut sich auf tägliche Wanderungen und andere Sportarten als Ausgleich zum ständigen Sitzen am Schreibtisch.
Wichtig ist, dass die geplanten Aktivitäten Freude machen. Wer eine lange Sightseeing-Liste abklappert nur aus dem Gefühl heraus, diese Touristenattraktionen sehen zu müssen, wird nicht glücklich. Auch längere Verwandtenbesuche können in Stress ausarten, wenn täglich neue Treffen und gemeinsame Aktivitäten stattfinden.
Empfehlenswert ist darum eine Art Plan für die Ferien: An einigen Tagen werden vorab bestimmte Dinge geplant. Zum Beispiel ein Ausflug, der vorgebucht werden muss. Andere Tage bleiben dafür frei. Kommt dann doch Langeweile auf, lassen sich die Stunden auch spontan noch füllen.
Gesundheitliche Effekte mit Rahmentagen maximieren
Ratsam ist ausserdem, nicht direkt vom Büroschreibtisch aus zum Flughafen zu hetzen. Mindestens ein freier Tag sollte zwischen dem letzten Arbeitstag und dem Ferienbeginn liegen.
Dieser wird für die Vorbereitung der Reise (Kofferpacken, letzte Einkäufe etc.) genutzt. Zugleich kann sich das Gehirn allmählich auf den Urlaub einstellen und der Entspannungseffekt ist grösser.
Das Gleiche gilt für das Urlaubsende: Auch hier ist ein freier Tag als Puffer besser. An diesem wird die Wäsche gewaschen und das normale Alltagsleben wieder aufgenommen. Der Erholungseffekt bleibt länger bestehen, da noch nicht direkt nach der Rückkehr das Büro wartet.
Noch ein Tipp: Schon vor der Abreise den nächsten Urlaub planen oder sogar buchen. So heisst es bei der Rückkehr an den Arbeitsplatz dann: Nach den Ferien ist vor den Ferien.