Deshalb haben Männer Brustwarzen

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Obwohl Männer nicht stillen, haben sie Brustwarzen – das ist bei allen Säugetieren so. Doch wieso lässt die Evolution ein unnützes Körperteil zu?

Ein Mann
Ein Mann mit nacktem Oberkörper. - Unsplash

Das Wichtigste in Kürze

  • Männliche Brustwarzen haben keine Funktion.
  • Vermutlich gibt es sie, weil so das Wachstum der Embryonen vereinfacht wird.

Die Tatsache, dass Männer auch Brustwarzen haben, ist für uns Menschen in der heutigen Zeit ganz normal und eigentlich auch nichts Besonderes.

Betrachtet man diese Tatsache etwas genauer, ist es aber doch eher ungewöhnlich. Während Frauen ihre Brustwarzen zum Stillen benötigen, haben die von Männern keine tiefergehende Funktion. Wieso also haben sie welche?

Brustwarzen wachsen bei Zwitter-Embryonen

Im Bauch der Mutter wachsen alle Menschen als Embryonen auf dieselbe Art heran. Bis ungefähr zur zehnten Schwangerschaftswoche kann man Mädchen und Buben auch noch nicht voneinander unterscheiden, da die Geschlechtsmerkmale noch nicht ausgebildet sind.

schwanger
Eine Schwangere hält ihren Bauch. - Pixabay

Dann aber wird das maskuline Y-Chromosom aktiv und sorgt dafür, dass sich die männlichen Geschlechtsteile ausbilden. Für das Wachstum der Brustwarzen ist das aber schon zu spät. In der sechsten bis siebten Schwangerschaftswoche enstehen bei dem noch geschlechstlosen Embryo zwei Milchleisten und -drüsen.

Während sich die Milchleisten durch das Y-Chromosom aber im Laufe der Schwangerschaft wieder zurückbilden, bleiben die Brustwarzen.

Werden Brustwarzen der Männer irgendwann verschwinden?

Es könnte nun durchaus passieren, dass die Brustwarzen der Männer in den nächsten Jahrtausenden durch die evolutionäre Entwicklung vollständig verschwinden werden, da sie nicht genutzt werden.

Es könnte sich hier allerdings auch die Frage stellen, warum die Evolution diese ungenutzten Bausteine nicht schon längst entfernt hat.

Brustwarzen Mann
Auf dem Bild vom nackten Oberkörper eines Mannes wurden die Brustwarzen weg retouchiert. - Pixabay/Nau

Der bekannte Biologe und Evolutionsforscher Charles Darwin spekulierte in seinem Werk «Die Entstehung der Arten», dass in früherer Zeit beide Eltern von Säugetieren stillen konnten. Dafür gibt es aber keinen Beleg.

Die heutige Forschung geht davon aus, dass die Natur das Wachstum der Embryonen möglichst einfach halten wollte. Und sie daher bis zur Aktivierung der Geschlechsthormone grundsätzlich gleich «gebaut» hat.

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