Freizeit: Angebote für Menschen mit Behinderung
Auch körperlich und geistig behinderte Menschen möchten ihre Freizeit geniessen. Für sie gibt es deshalb spezielle Angebote.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz leben etwa 1,79 Millionen Menschen mit einer Behinderung.
- In den letzten Jahren wurden Fortschritte bei der Barrierefreiheit gemacht.
Seit der Jahrtausendwende ist das Bewusstsein für die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen auch in der Schweiz enorm gewachsen. Laut dem Bundesamt für Statistik leben etwa 1,79 Millionen Menschen im Land, die vom Behindertengleichstellungsgesetz erfasst werden. Dabei handelt es sich um etwa 1'572'000 Erwachsene und 52'000 Kinder bis 14 Jahren.
Barrierefreie Angebote in der Schweiz
Soweit es der Behinderungsgrad möglich macht, möchten diese Menschen ihre Freizeit so unabhängig gestalten wie andere Menschen auch. Dazu wurden in den letzten Jahren viele Barrieren abgebaut.
Laut BFS sind 0,9 Prozent der Bevölkerung so stark in ihrem Gehvermögen eingeschränkt, dass sie maximal einige Schritte gehen können.
SchweizMobil hat für sie eine ganze Reihe von Wanderwegen zusammengestellt, die sich auch per Rollstuhl bewältigen lassen. So müssen gehbehinderte Menschen nicht auf den Schweizer Volkssport Wandern verzichten und können andere begleiten.
Davon profitieren übrigens nicht nur Menschen im Rollstuhl. Auch Familien mit Kindern im Kinderwagen und Senioren mit Gehhilfen können diese Wanderwege nutzen.
Sprachführungen für Blinde in der Freizeit
Bei etwa 2,1 Prozent der Bevölkerung ist das Sehvermögen so stark eingeschränkt, dass es sich nicht mehr korrigieren lässt. Auch für diese Menschen gibt es immer mehr barrierefreie Angebote für die Freizeit.
Hier hilft nicht zuletzt die moderne Technik: Die App MyWay Pro hilft Blinden und Sehbehinderten bei der Bewältigung von Wanderwegen. Sie unterstützt sie bei der Navigation und vermittelt dazu Beschreibungen.
Museen und andere kulturelle Einrichtungen bieten ebenfalls spezielle Führungen für Sehbehinderte. Dabei werden die Ausstellungsstücke ausführlich beschrieben.
In manchen Museen ist es sogar erlaubt, Ausstellungsstücke anzufassen. Für Filme und im Fernsehen werden immer häufiger Audiodeskriptionen angeboten, die Blinden vermitteln, was sich gerade auf der Leinwand tut.
Untertitel verwandeln Sprache in geschriebene Wörter
Statistisch sind lediglich 1,3 Prozent der Bevölkerung als taub oder hörbehindert erfasst. Allerdings dürfte die Dunkelziffer gerade unter Senioren noch weit höher liegen. Der schleichende Hörverlust wird von vielen weniger stark wahrgenommen als das schwindende Sehvermögen. Fast unbewusst werden plötzlich Untertitel im Fernsehen eingeschaltet, während das Radio an Bedeutung verliert.
Auch für hörbehinderte Menschen hat sich das barrierefreie Angebot verbessert. So gibt es häufiger die Möglichkeit, per Online-Chat statt Telefon zu kommunizieren. Anbieter wie die SBB stellen für die App EasyRide Erklärvideos in Gebärdensprache zur Verfügung. Das erleichtert die selbstständige Freizeitplanung.
Freizeit: Unendliche Möglichkeiten für Menschen mit Behinderung
Dies ist nur der Anfang der modernen Freizeitgestaltung, die niemanden mehr ausschliesst. Ob Wintersport in den Bergen, Erholung im Schwimm- oder Thermalbädern oder sogar Sportarten voller Nervenkitzel: Es gibt immer weniger Barrieren für Menschen mit Behinderungen.
So ist es für gehbehinderte Menschen möglich, auf eine rasante River Rafting Tour zu gehen oder im Hochseilgarten zu klettern. Mit einem speziellen Rollstuhl ist sogar Paragliding möglich.