Führungskraft werden ohne Führungserfahrung, geht das?
Der Aufstieg zur Führungskraft ist für viele attraktiv. Diplome sind das eine, doch wie klappt klappt es denn wirklich, wenn man noch keine Erfahrung hat?
Das Wichtigste in Kürze
- Viele erachten eine Führungsposition als wichtigen Karriereschritt.
- Ohne entsprechende Erfahrung ist die Bewerbung jedoch meist erfolglos.
- Das richtige Umfeld hilft, sich zur Führungskraft zu entwickeln.
Sie möchten gerne ein Team führen und erachten dies als den perfekten nächsten Karriereschritt?
Jedoch gibt es noch ein Hindernis: Ihnen fehlt die entsprechende Führungserfahrung. Ein bekanntes Szenario.
Führungsdiplome schüren falsche Erwartungen
Nicht selten haben sich Kandidaten mit Führungsambitionen bereits gezielt weitergebildet.
Innerhalb der Ausbildungsstätte XY wurden jedoch falsche Erwartungen geschürt. So zum Beispiel, dass man – gewappnet mit dem neuen Führungsdiplom – ein X-Faches mehr wert sei auf dem Jobmarkt.
Fleissig bewirbt man sich nun auf diverse Führungspositionen. Und fordert mit bestem Gewissen mehr Gehalt.
Auf dem realen Jobmarkt endet die Hoffnung dann meist in Frustration, weil es dann doch nicht klappt.
Ziemlich schnell wird klar, welcher Bewerber schlussendlich das Rennen macht: Derjenige mit Führungserfahrung ohne Diplom sticht den Diplomträger ohne Erfahrung aus.
Rekrutierungen orientieren sich an der Vergangenheit
99% aller Rekrutierungen orientieren sich noch immer an der Vergangenheit und nicht am Potential. Personaler gehen auf Nummer Sicher.
Relevante Berufserfahrung ist und bleibt ein Killerkriterium. Quereinsteiger und Arbeitsuchende können ein Lied davon singen.
Von 0 auf 100 gibt es sehr wohl im Werbekatalog der Ausbildungsstätte XY. Das Szenario bei einer Firma als Führungskraft einzusteigen, ohne bestehende Führungserfahrung vorweisen zu können, ist jedoch realitätsfremd.
Führungspositionen sind begehrt
Ist eine Führungsposition ausgeschrieben, ist die Zahl der eingehenden Bewerbungen meist hoch. Geringes Angebot, hohe Nachfrage. Viel qualifizierte Konkurrenz mit guten Argumenten.
Zudem wird es fast immer ein favorisierter interner Mitarbeiter geben, weil dies für das Unternehmen günstiger ist.
Der Zeitgeist hat sich generell geändert. Der Trend auf dem Arbeitsmarkt spricht eine neue Sprache.
Matrixorganisationen stehen gerade auf dem Prüfstand. Hierarchien werden zunehmend flacher. Es wird immer weniger «klassische» Führungspositionen geben als früher.
Der wahre Weg zur Führung
Wer im klassisch-hierarchischen Sinn denkt, dass sein nächster Karriereschritt ein Sprung in die Führung sein soll, ist gut beraten, seiner Firma erstmal treu zu bleiben.
Oder er sucht eine Umgebung auf, in der die Möglichkeit besteht, sich über Zeit zur Führungskraft zu entwickeln.
Achten Sie dabei auf folgende Hinweise und die Zeit wird für Sie arbeiten:
Finden Sie ein Umfeld, in welchem Sie sich persönlich weiterentwickeln können. In welchem sie als Person über sich hinauswachsen können.
Liefern Sie jeden Tag Ihre bestmögliche, ehrliche Arbeit. Das bedeutet, Sie arbeiten hart und zuverlässig. Tagtäglich handeln Sie im Sinne der Firma und auf einer Linie mit deren Werten.
Werden neue Aufgaben an Sie herangetragen, übernehmen Sie Verantwortung. Gehen Sie Probleme initiativ an. Sagen Sie «Ja», wenn alle anderen sich drücken.
Und das Wichtigste: Seien Sie demütig und lassen Sie Ihre Taten für sich sprechen.
So überflügeln Sie alle «Diplom-Wedler».
Ihre Meinung ist gefragt!
Wie haben Sie den Sprung in die Führung geschafft? Was sind Ihre Erfahrungen auf dem Arbeitsmarkt zum Thema? Schreiben Sie doch einen Kommentar und lassen Sie die Community an Ihrer Erfahrung teilhaben.
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Artikel verfasst von Lucas Zehnder
Lucas Zehnder (38) vermittelt und coacht seit 2012 Fach- und Führungskräften jeder Stufe und blickt hinter die Kulissen der Job-Welt.
Seit 2019 unterhält er seinen Youtube-Kanal «Lucas Training» rund um Bewerbung, Job und Karriere mit bereits über 150 Videos.