Game-Entwickler zu neuen Technologien und Gaming

Alexander König
Alexander König

Zürich,

Was denkt ein Game-Entwickler zu neuen Technologien? Muss das Gaming reguliert werden und welche Rolle spielt die Politik? Heute im Deep Technology Podcast.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Gaming-Industrie ist einer der wenigen wirklich globalisierten Märkte.
  • Mechanismen wie Loot-Boxen in Games gehören reguliert.
  • TikTok beschneidet die Rechte der LGBTQI+-Community.
  • In der Politik mangelt es an Technologie-kompetenten Personen.

Im Deep Technology Podcast geht es darum, wie Menschen über neue Technologien und ihren Einfluss auf die Gesellschaft denken.

Manuel Stagars unterhält sich in dieser Episode mit Moritz Zumbühl. Er ist Game-Entwickler und Geschäftsführer der auf Mobile Games spezialisierten Blindflug Studios.

Was halten Sie von Influencern?

«Die Gaming- Industrie ist einer der wirklich globalisierten Märkte. Ein Team aus der Schweiz konkurriert direkt mit einem Team aus Südafrika, Australien oder China», so Zumbühl. Letzteres habe jedoch auch schon Spiele verboten, weil die Regierung der Meinung war, dass die Leute zu viel zocken würden.

«Möchte es wissen, wenn ich ein Glücksspiel spiele»

Das Smartphone verbindet zwei Milliarden Menschen, also hat man damit zwei Milliarden Kunden. Doch: «Viele Games, gerade im Smartphone-Bereich, sind nahe am Glücksspiel.» Wie steht Zumbühl zu der Regulierung von Games? «Das ist eine politische Frage. Ich bin für die Legalisierung von Dingen wie Drogen und Unterhaltung. Aber Lootboxes, die sollte man regulieren.» Zumbühl: «Ich spiele gerne mal Roulette, aber dann will ich wissen, dass ich Roulette spiele.»

Ovetrwatch Loot
Beispielsweise für das Spiel Overwatch können Lootboxen gegen Echtgeld erworben werden. Diese spielen mit der menschlichen Psyche. - TNW

US Army mit Kriegsprogaganda-Game

Nicht nur Glücksspiel hat im Gaming längst Einzug gehalten: «Es gibt auch Propaganda-Games», erklärt Zumbühl. Beispielsweise die US Army habe Games finanziert, um Soldaten zu rekrutieren.

«Die Armee hat in dem Game die Gamer herausgefiltert, die kollaborativ sind. Dann haben sie versucht, diese zu rekrutieren.»

Tiktok verdrängt LGBTQI+-Bewegung

Wie steht Zumbühl zu neuen Trends auf Social Media, zu TikTok? «Ich finde es bedenklich, dass zum Beispiel auf TikTok alle LGBTIQ+-Hashtags gesperrt sind.

Und doch: «Der TikTok-Algorithmus ist extrem gut, sodass man kaum aus diesem Loch wieder herauskommt.»

Was soll die Schweizer Politik mit neuen Technologien machen? Zumbühl: «Mal versuchen sie zu verstehen.» Lachend fügt er an: «Es gibt vielleicht zehn Leute im Schweizer Parament, welche das technische Knowhow haben, neue Technologien überhaupt zu verstehen.»

Potenzial von Social Media wurde zerstört

Früher habe es hier einen konstruktiven Wissensaustausch gegeben. Heute gehe es immer mehr Werbung und Geld. Beispiel Influencer: «Ich finde die Influencer-Geschichte zum Kotzen.»

Influencer
Knapp bekleidet und eng anliegend: So präsentieren sich viele Influencer im Netz. - Urban Outfitters

Diese und weitere Fragen und Antworten rund um neue Technologien und Gaming und den Einfluss auf die Gesellschaft aus der Sicht eines Game-Entwicklers in dieser Episode des Deep Technology Podcasts.

Der Podcast erscheint wöchentlich und ist hier, auf Spotify, auf allen gängigen Podcast-Plattformen und auf deeptechnology.ch abrufbar

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