Kette oder Riemen: Welcher Antrieb ist besser für das Velo?
Seit ein paar Jahren finden sich immer häufiger Riemenantriebe am Velo. Wer keine Ölflecken mehr möchte, wird daran seine Freude haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Immer häufiger kommt bei Velos ein Riemen als Antrieb zum Einsatz.
- Er hält länger und lässt sich leichter warten – verlangt aber einen steifen Rahmen.
- Wer sein Velo umrüsten will, sollte vorher bezüglich Kompatibilität sichergehen.
Als Antriebsvariante für das Velo gibt es längst nicht mehr nur die klassische Kette. Besonders bei E-Bikes und im Bereich der City- und Trekkingbikes kommt häufig der Riemenantrieb zum Einsatz.
Worin liegen die Vor- und Nachteile – und lässt sich einherkömmliches Velo mit Kette auch nachrüsten?
Anstatt einer Kette, die über Ritzel und Kettenblätter läuft, führt der Riemen aus Carbonfasern über zwei Riemenscheiben – vergleichbar zum Autoriemen. Den Antrieb gibt es seit etwa 15 Jahren, der eine langlebige Alternative zur Kette darstellt.
Beliebt ist der Riemenantrieb aufgrund seiner Beständigkeit. Er hält etwa dreimal so lange wie eine herkömmliche Kette.
Unter anderem liegt es daran, dass sich der Riemen nicht längt – also nicht an Spannung verliert und somit wie bei der Kette über die Ritzel rutschen kann. Zwar ist er in seiner Anschaffung zunächst teurer, aber aufgrund seiner langen Haltbarkeit unterm Strich günstiger.
Wartungsarm, aber teurer
Ein weiterer Vorteil liegt in der Wartung. Kette und Kassettenritzel werden meist nur aufwendig mit Zahnbürste, Tuch und Spülmittel sauber. Beim Riemenantrieb reicht ein wenig warmes Wasser, um den Riemen, der meist aus Carbon gefertigt ist, zu reinigen.
Genauso bietet der Riemen für Velofahrer den Vorteil, dass kein Öl mehr notwendig ist – schmutzige Hosenbeine gehören daher zur Vergangenheit.
Der Riemenantrieb birgt aber auch Nachteile. Da sich Riemen grundsätzlich nicht teilen lassen, muss sich der Hinterbau des Fahrradrahmens öffnen lassen. Allein daher eignen sich Renn- und Mountainbikes schon nicht für einen Riemenantrieb.
Ältere Rahmen und Riemenantrieb passen nicht zusammen
Zusätzlich muss der Rahmen eine gewisse Rahmensteifigkeit aufweisen, damit sich der Rahmen nicht verwindet und der Riemen unangenehme Laufgeräusche von sich gibt. Ältere Velos lassen sich daher nicht auf einen Riemenantrieb umrüsten.
Grundsätzlich ist der Wechsel von Kette auf Riemen aber möglich. Sofern es sich um eine Getriebeschaltung (Nabenschaltung) oder ein Zentralgetriebe handelt, lassen sich die Einzelteile umbauen.
Weitaus einfacher ist der umgekehrte Weg: Ohne Probleme können Velofahrer von Riemen zur Kette wechseln.