Angst

Klima-Angst: So gehen Sie damit um

Anne Stickel
Anne Stickel

Bern,

Klima-Angst ist zunächst mal das: Angst. Und gegen die kann man etwas tun: mit Selbstfürsorge, Klima-Schutz und vor allem – gemeinsam.

Angst symbolisch Verwandlung Hoffnung
Symbolische Aktionen wirken Wunder bei Angst: Tanzen, Singen, Malen setzen Kräfte der Verwandlung frei und können Quelle der Hoffhung werden. - Pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Unter Klima-Angst versteht man die Angst angesichts bedrohlicher Umweltveränderungen.
  • Im Jahr 2022 sind Umweltanliegen die grösste Sorge der Schweizer.
  • Angst umwandeln und zur Ressource für gutes Leben machen, ist das Gebot der Stunde.

Eine Hitzewelle rollt über Europa. Nach dem wärmsten Sommer 2022 sieht es so aus, als könne dieses Jahr 2023 den Rekord des vorigen noch übertreffen. Viele Menschen leiden unter der Hitze, körperlich und psychisch.

Klima-Angst: Ein nahezu natürliches Phänomen

Einige Menschen entwickeln in Folge eine regelrechte Angst mit allen dazugehörigen Symptomen wie Schlaflosigkeit, ständigem Grübeln, Stimmungsschwankungen und depressiven Zügen.

Junge Menschen trifft es am häufigsten. Aber auch andere Menschen, meist solche, die zu den «vulnerablen» oder schutzbedürftigen Menschen, gehören, können eine Klimaangst entwickeln, so eher ältere Menschen oder solche mit Erkrankungen.

Umweltpsychologen unterstreichen: Klima-Angst ist keine Störung oder Krankheit. Wer Angst bekommt angesichts der Veränderungen der Umwelt, die wir klimatisch zu spüren kommen, reagiert erstmal relativ natürlich auf eine Gefahr.

Wo viele Angst haben, kann Hoffnung spriessen

Das Sorgenbarometer der Credit Suisse vom Dezember 2022 zeigt: Die grösste Sorge der Schweizer im 2022 waren Umweltschutz und Klimawandel (39 Prozent). Umweltanliegen stehen damit zum ersten Mal überhaupt seit Erhebung des Sorgenbarometers vor knapp 45 Jahren an dessen erster Stelle.

Leiden Sie unter Klima-Angst?

Klima-Angst ist kein persönliches, psychisches Problem, sondern die Reaktion auf eine globale Katastrophe. Dass viele Menschen diese Angst kennen, macht also, wenn man so will: Hoffnung. Denn: Angst ist eine Kraft, die sich in Tat umwandeln lässt.

Jeder von uns kann etwas tun – auch wenn nicht jeder von uns alles sehen, hören und verstehen kann oder will. Und das ist gut so. Denn wo auf Klima-Angst ein Klima-Aktivismus folgt, der wiederum im Activist-Burnout endet, ist niemandem geholfen.

Selbstfürsorge und Klimaschutz

Stattdessen gilt, was immer richtig ist, wenn man was bewegen will: mit kleinen Schritten beginnen. Bei Klima-Angst heisst der erste Schritt unbedingt: Selbstfürsorge.

Neben ausreichend Schlaf und angemessener Konfrontation mit der Weltsituation kann das heissen, mit Freunden, Eltern, Lehrkräften oder dem Chef über das zu sprechen, was belastet – und uns alle betrifft.

Klimaangst Klimaschutz tun Strategie
Statt sich der Klimaangst hingeben was für den Klimaschutz tun: eine wirksame Strategie, aus der Angst herauszukommen. - Pexels

Wo Angst ist, tut Schutz gut. Wer also der Klima-Angst begegnen will, kann sich bewusst auf Klimaschutz konzentrieren. Bäume pflanzen oder schützen, Schmetterlinge auf den Balkon einladen oder auf die Avocado aus Chile verzichten und stattdessen mal Walnuss- oder Leinnöl ausprobieren.

Wem der Aktivismus fremd ist, der kann sich beispielsweise in die relativ junge, jedoch höchstspannende Umweltpsychologie vertiefen. Fragen wie «Warum tun wir nichts, wenn wir doch wissen, dass es brennt» werden hier diskutiert und Antworten wie Wege hin zu einer lebenswürdigeren Welt gesucht.

Kommentare

User #6355 (nicht angemeldet)

Je mehr dieser politisch gezielten Panikmachereien ein Mensch in seinem Leben erlebt hat und nachträglich darüber nur den Kopf schütteln kann, umso weniger lässt er sich von einer erneuten Hysterieaufdrängung beunruhigen. Das Alter hat also auch seine Vorteile.

User #1667 (nicht angemeldet)

2987: Nein, Ihre Behautpung ist leider nur Wunschdenken. Die Situation wo das über ein paar hundert Jahre tatsächlich der Fall war (am Ende der Eiszeiten) gibt es schon lange nicht mehr. Aus der vereisten Erde sind wir seinerzeit auch nur durch das CO2 aus den Vulkanen wieder herausgekommen.

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