Liebe am Arbeitsplatz: Kann das gut gehen?
Fast jeder kennt eine Story dazu oder hat es vielleicht selbst erlebt: Liebe am Arbeitsplatz. Wer sich darauf einlässt, sollte um die Herausforderungen wissen.

Das Wichtigste in Kürze
- Beziehungen am Arbeitsplatz sind ein komplexes Thema.
- Wichtig ist, in jedem Fall die Professionalität zu wahren.
- Auch Unternehmen sind hier gefragt.
Beziehungen am Arbeitsplatz sind keine Seltenheit. Eine Studie des Datingportals Elitepartner hat ergeben: 24 Prozent der Befragten haben schon einmal einen Partner am Arbeitsplatz kennengelernt
Solche Verbindungen können Vor- und Nachteile mit sich bringen. Dessen sollten sich nicht nur die Direktbetroffenen bewusst sein, sondern auch die Arbeitgeber.
Maximale Herausforderung: Professionalität bewahren
Eine der grössten Herausforderungen bei Beziehungen am Arbeitsplatz ist die Frage der Professionalität. Berufliche und persönliche Gefühle zu trennen – das kann nicht jeder. Und das kann unter Umständen für Spannungen im Team sorgen.

Gibt es Konflikte oder Streitigkeiten in der Beziehung, ist es gut möglich, dass sich das auf die Arbeitsumgebung auswirkt. Und den einen oder anderen Kollegen oder gar das gesamte Team belastet.
Ausserdem besteht die Gefahr, dass andere Kollegen die Beziehung als Bevorzugung wahrnehmen. Auch darunter kann das Arbeitsklima leiden.
Trennung auf verschiedenen Ebenen
Ein weiteres Problem ist die Frage der Trennung. Also, auch hinsichtlich der Trennung von Beruflichem und Privatem.
Endet die Beziehung irgendwann, kann es sehr unangenehm sein, weiterhin mit dem Ex-Partner zusammenarbeiten zu müssen. Eine belastete Arbeitsatmosphäre ist da fast schon vorprogrammiert – und kann auch die Produktivität beeinträchtigen.

Zusätzlich besteht das Risiko rechtlicher Probleme. Etwa, wenn sich einer der Partner unfair behandelt fühlt – oder es zu Vorwürfen der sexuellen Belästigung kommt.
Potenziell tieferes Verständnis und höhere Arbeitszufriedenheit
Trotz der Herausforderungen gibt es auch einige Vorteile, die Liebe auf der Arbeit mit sich bringen kann. Eine solche Beziehung kann die Arbeitszufriedenheit erhöhen. Gut möglich, dass sich die Partner freuen, sich jeden Tag auf der Arbeit zu sehen. Paare, die zusammenarbeiten, können zudem ein starkes Team bilden und sich gegenseitig motivieren und unterstützen.
Ein weiterer Vorteil ist das tiefere Verständnis für die beruflichen Herausforderungen des Partners. Da beide für dasselbe Unternehmen arbeiten, können sie die jeweiligen Arbeitsbedingungen nachvollziehen und sich so besser unterstützen.

Möglicherweise resultiert das auch in einer besseren Work-Life-Balance. Schliesslich kennen und verstehen beide Partner die Anforderungen und den Zeitaufwand der Arbeit des anderen.
Management und Richtlinien
Was die Policy auf der Arbeit angeht: Um die Herausforderungen zu minimieren und die Vorteile zu maximieren, haben manche Unternehmen klare Richtlinien für Beziehungen am Arbeitsplatz eingeführt.
Dazu gehören Regeln für den Umgang miteinander während und nach der Beziehung sowie Massnahmen zur Vermeidung von Interessenkonflikten.
Transparenz ist dabei entscheidend: Beziehungen sollten den Vorgesetzten gemeldet werden, um Missverständnisse und Vorwürfe von Bevorzugung zu vermeiden.
Schulungen von Führungskräften sind auch eine gute Idee. Sie sollten wissen, wie sie mit solchen Situationen professionell umgehen, um ein faires und angenehmes Arbeitsumfeld für alle Mitarbeiter zu gewährleisten.