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Zürich,

Wie wir uns digital verhalten, hat viel mit dem echten Leben zu tun. Weshalb digitale Achtsamkeit so wichtig ist, erklärt Autorin und Psychologin Anna Miller.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Durchschnittlich verbringen wir 40 Tage im Jahr auf Social Media.
  • Der hohe Online-Konsum führt zu Stress und kann uns langfristig krank machen.
  • Mit den richtigen Strategien kann man den Dauerstress besser ausgleichen.

Die Schweizer Autorin und Psychologin Anna Miller plädiert in ihrem neuen Ratgeber für mehr digitale Achtsamkeit. Und sagt: Wie wir uns digital verhalten, hat viel mit dem echten Leben zu tun.

Im Interview gibt sie Auskunft zum Thema digitale Achtsamkeit und teilt Tipps, wie wir mehr digitale Balance erreichen können.

Anna Miller
Anna Miller ist freie Journalistin, Autorin und Expertin für digitale Achtsamkeit. - Peter Hauser

Frau Miller, in Ihrem neuen Ratgeber «Verbunden» geht es um mehr digitale Achtsamkeit. Warum dieses Thema?

Weil ich glaube, dass wir alle schon viel länger viel mehr Zeit online und mit digitalen Geräten verbringen, als uns lieb ist.

Und dass viele von uns spüren: Das macht mich müde und frisst viel Zeit. Viele von uns sind aber gleichzeitig überfordert. Weil wir nicht wissen, wie wir aus diesem digitalen Dauerrauschen aussteigen können.

Aussteigen will aber doch auch niemand.

Ganz aussteigen natürlich nicht. Unser Leben wird immer digitaler. Genau deshalb müssen wir uns aber jetzt fragen: Wie wollen wir leben, in digitalen Zeiten? Wie unsere Zeit gestalten? Und wie eine Digitalisierung vorantreiben, die nachhaltiger ist, als den ganzen Tag Timelines runterzuscrollen?

Vieles am Digitalen ist doch aber auch gut.

Klar, das verneine ich auch überhaupt nicht. Das Digitale ist super. Es hat uns mehr Verbundenheit gebracht und einen Zuwachs an Information. Bei vielen aber ist aus einem Leben mit ein bisschen Online-Zeit mittlerweile ein Online-Leben geworden.

Wir verbringen im Schnitt mittlerweile 40 Tage im Jahr auf Social Media. Das meiste davon passiv konsumierend.

Das darf zwar auch mal sein – aber, wenn man merkt: Ich mache in meinem realen Leben nicht viel aus meiner Zeit, dann gilt es, zu handeln.

Warum?

Weil der Mensch nicht dazu gemacht ist, den ganzen Tag in einen Bildschirm zu starren. Unser Gehirn hat sich in den letzten Tausend Jahren nur minimal verändert.

Das digitale Dauerrauschen reizt unser Nervensystem konstant.

Die Folge, wenn wir nicht runterfahren und auch mal Pause vom Digitalen machen: Wir sind konstant in einem Stressmodus, und das macht uns langfristig körperlich und psychisch krank.

Was können wir dagegen tun?

Es fängt damit an, unser digitales Verhalten näher unter die Lupe zu nehmen. Uns zu fragen:

Was daran gibt mir Energie, was nimmt mir Energie? Welche Zeiten kann ich schützen und wirklich präsent sein mit dem, was ich gerade tue?

Eine digitalfreie Morgenroutine ist empfehlenswert. Und wieder mehr Zeiten, in denen wir einem Hobby nachgehen, das uns erfüllt und fordert.

Anna Miller Buch
Anna Miller zeigt in ihrem Buch «verbunden», wie wir einen ausgewogenen Umgang mit Smartphone und Co. finden und somit wieder digitale Balance in unseren Alltag bringen können. - zVg

In ihrem neuen Buch gibt Anna Miller konkrete Tipps und Übungen an die Hand, sich seines eigenen Umgangs und Konsums mit Smartphone und Bildschirm bewusst zu werden und gleichzeitig eine neue Vision für ein ausgeglichenes Leben zu zeichnen.

Anna Miller: Vebunden. 224 Seiten, SFR 14,90, ISBN: 978-3-548-06718-6. Erschienen am 23. Februar 2023.

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