So wird der Muttertag in anderen Ländern gefeiert
Als Heldinnen des Alltags sollten Mütter immer gefeiert werden. Offiziell werden sie das hierzulande immer am 2. Sonntag im Mai. Und sonst auf der Welt?
Das Wichtigste in Kürze
- Der moderne Muttertag hat seinen Ursprung in den USA.
- Er geht auf die Initiative von Anna Jarvis zurück.
- Jedoch gibt es für den Tag auch andere Wurzeln - und je nach Land auch andere Traditionen.
Mama, Mueti, Mami: Sie alle werden in der Schweiz – und in unseren Nachbarländern Deutschland, Österreich und Liechtenstein -, immer am 2. Sonntag im Mai besonders geehrt und verwöhnt. Doch wie kommt das eigentlich?
Anna Jarvis als Erfinderin des modernen Muttertags
Tatsächlich ist die Geschichte des Muttertags reich an Traditionen und hat ihren Ursprung in verschiedenen Kulturen und Zeiten. Die moderne Feier des Muttertags, wie wir sie heute kennen, hat jedoch ihre Wurzeln im 19. Jahrhundert in den Vereinigten Staaten.
Die Initiatorin des Muttertags, Anna Jarvis, war eine US-amerikanische Aktivistin. Sie setzte sich für die Anerkennung der Rolle der Mütter in der Gesellschaft ein. Nach dem Tod ihrer eigenen Mutter rief sie eine Kampagne ins Leben. Ziel war es, einen speziellen Tag zu schaffen, an dem Mütter geehrt und gewürdigt werden sollten.
Anna Jarvis, selbst übrigens keine Mutter, organisierte die erste offizielle Muttertagsfeier am 10. Mai 1908 in Grafton, West Virginia, wo sie lebte. Die Veranstaltung war ein grosser Erfolg und führte dazu, dass der Muttertag bald in anderen Teilen der USA anerkannt wurde.
Im Jahr 1914 erklärte der damalige US-Präsident Woodrow Wilson den zweiten Sonntag im Mai offiziell zum Muttertag. Die Idee verbreitete sich schnell in anderen Ländern.
Andere Länder, andere Sitten – selbes Thema
Obwohl der Muttertag in den USA seinen Ursprung hat, gibt es weitere Wurzeln und Traditionen in anderen Teilen der Welt. Zum Beispiel wurde in England bereits im 17. Jahrhundert der «Mothering Sunday» gefeiert. An diesem Tag gingen die Menschen in die Kirche, um ihre Mütter zu ehren.
Er fällt immer auf den vierten Sonntag der christlichen Fastenzeit, drei Wochen vor Ostern. Traditionell wird vielen Müttern der «Simnel Cake» gebacken – ein Früchtekuchen mit Marzipanschicht.
In Japan wiederum wird der Muttertag ebenfalls am zweiten Sonntag im Mai gefeiert – und zwar als Haha no hi. Hier ist es üblich, die Mütter mit Nelken, meist rote, zu beschenken.
In Frankreich ist der Muttertag der letzte Sonntag im Mai. Es ist üblich, den «Mamans» Blumen, Parfum oder Schokolade zu schenken und einen speziellen Kuchen zu backen. Oft wird auch ein besonderes Mittagessen oder Abendessen zu ihren Ehren zubereitet.
In Mexiko wird der Muttertag am 10. Mai gefeiert. Es ist ein sehr emotionaler Feiertag, an dem Kinder Gedichte vortragen, Lieder singen oder Geschenke für ihre Mamas basteln. Es werden auch grosse Familienfeiern veranstaltet, die Festivitäten starten oft Tage vorher.
In Äthiopien werden die Mamas zwar auch geehrt, allerdings lässt sich dafür kein konkreter Tag festlegen. Hierfür spielt nämlich der Beginn der Fruchtbarkeit bringenden Regenzeit im Oktober und November eine Rolle. Setzt der erste Regen ein, gehen die Feierlichkeiten los. Mit Essen, Tanz und Musik feiern Kinder ihre Mütter im Elternhaus.
Kommerz versus eigentliches Anliegen
In vielen Ländern hat der Muttertag eine kommerzielle Dimension angenommen, mit einem Anstieg der Verkäufe von Blumen, Geschenken und Karten. Dennoch bleibt die grundlegende Botschaft des Muttertags bestehen: die Wertschätzung und Anerkennung der unermüdlichen Arbeit und Liebe, die Mütter für ihre Familien und die Gesellschaft leisten.