Outdoor: Die Schwierigkeitsgrade der Wanderwege
Die Wanderskala des SAC hilft Ihnen, schöne Wanderwege, die Ihrem Fitnessniveau entsprechen, im Outdoor zu finden.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Wandern wird in der Schweiz immer beliebter.
- Etwa die Hälfte der Schweizerinnen und Schweizer nutzt markierte Wanderwege.
Die Studie «Sport Schweiz» von 2020 brachte es an den Tag: Die Schweizer Bevölkerung wird immer sportlicher. Das Wandern belegt dabei den Spitzenplatz.
Allein seit der letzten Studie 2014 ist die Beliebtheit noch einmal um 12,6 Prozent gestiegen. Von 44,3 auf 56,9 Prozent der Bevölkerung.
Die Beliebtheit ist nicht schwer zu verstehen: Die Bewegung an der frischen Luft und die Abwechslung bei der Wahl der Wanderziele sind zwei gute Gründe.
Dazu ist das Wandern keine Sportart, die erst erlernt werden muss. Viele wissen auch die Geselligkeit beim Wandern mit anderen zu schätzen.
Die Schwierigkeitsgrade des SAC
Allerdings ist es nicht immer leicht, die richtigen Wanderwege zu finden. Anfängerinnen und Anfänger fühlen sich schnell überfordert, wenn der Weg zu lang oder zu anspruchsvoll ist. Fortgeschrittene langweilen sich dagegen auf Wanderungen, die einem besseren Spaziergang gleichen.
Der Schweizer Alpin Club (SAC) hat darum die sogenannte Wanderskala entwickelt. Diese umfasst insgesamt sechs verschiedene Schwierigkeitsgrade.
Jeder Wanderweg ist mit einem Schwierigkeitsgrad von T1 (leicht) bis T6 (anspruchsvoll) ausgezeichnet. So kann jeder vor dem nächsten Tag outdoor in den Bergen passende Routen für sich finden.
T1 und T2: Wandern für Einsteiger
Der Grad T1, manchmal gelb markiert, gilt für einfache Wanderwege, die keine spezifischen Anforderungen stellen. Die Orientierung ist in der Regel auch ohne Karte möglich.
Etwaige exponierte Stellen sind gut gesichert. Diese Wege eignen sich gut für den Einstieg in das Hobby Wandern und entspannte Ausflüge mit der Familie oder Freunden.
Beim Grad T2 wird es allmählich etwas anspruchsvoller. Hier beginnt auch die Bezeichnung Bergwanderweg (weiss-rot-weiss markiert).
Zwar ist noch eine durchgehende Trasse vorhanden, doch Trittsicherheit und Orientierungsvermögen sind erforderlich. Diese Wege lohnen sich für alle, die leichte Herausforderungen suchen.
T3 und T4: Wege für Fortgeschrittene im Outdoor
Mit etwas alpiner Erfahrung kann man sich an die anspruchsvolleren Routen T3 und T4 wagen. Bei T3 handelt es sich um steiles Gelände mit Geröllflächen und Stellen, die mit Seilen oder Ketten gesichert sind. Die Wege sind jedoch noch grösstenteils erkennbar.
So richtig spannend wird es ab T4, denn hier fehlt der Weg des Öfteren. Sie müssen Kletterstellen, steile Halden und Schrofen überwinden sowie je nach Wanderroute auch mal Schneefelder. Sollte das Wetter umschlagen, kann der Rückzug schwierig werden – auch damit müssen Sie rechnen.
T5 und T6: Herausforderungen im Hochgebirge
Schon ab T4 gehen reguläre Bergwanderwege in Alpinwanderwege über. Diese sind weiss-blau-weiss markiert. T5 und T6 stellen die anspruchsvollsten Wanderstrecken in den Bergen dar.
Hier sind nur noch selten Wegspuren vorhanden. Sie müssen Klettern können und viele steile Passagen überwinden. Auch Schneefelder und Gletscherpassagen sind dabei.
Für diese Strecken sind viel Erfahrung und Skills wie die sichere Geländebeurteilung erforderlich. Ausserdem müssen Sie mit exponiertem Gelände vertraut sein und mit sogenannten alpintechnischen Hilfsmitteln umgehen können. Dazu gehören Seilstücke, Pickel oder Steigeisen.
Die Wanderskala ist nicht die einzige Skala, die der SAC herausgibt. Für andere Outdoor-Abenteuer gibt es beispielsweise die Berg- und Hochtourenskala, die Kletterskala und die winterliche Skitourenskala.
Übrigens: Damit die Wanderwege sicher sind, kümmern sich auch viele freiwillige Helfer um die Routen. Laut dem Bundesamt für Strassen (Astra) sind über 1500 Helfer in regelmässigen Abständen unterwegs. Sie sorgen für Sicherheit und unbeschwertes Wandervergnügen.