Outdoor: Die wichtigsten Erste-Hilfe-Skills
Bei langen Wanderungen und anderen Abenteuern ist ein Unfall schnell passiert. Einige wichtige Erste-Hilfe-Skills sollte darum jeder im Outdoor mitbringen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Schweizer Alpen-Club musste 2022 insgesamt 3668 Personen retten.
- Ein Erste-Hilfe-Kurs hilft beim Auffrischen der eigenen Skills.
Seit Jahren wächst der Wunsch nach authentischen Outdoor-Erlebnissen. Immer mehr Menschen zieht es zum Wandern in die Berge oder zum Campen in die Natur. Allerdings unterschätzen viele die Gefahren, die Outdoor lauern. Schon ein kleiner Sturz kann in der Wildnis gefährlich werden.
Richtig gefährlich wird es dagegen eher selten. Der Schweizer Alpen-Club rettete im Jahr 2022 insgesamt 3668 Personen aus einer misslichen Lage. Dabei wurden 109 Todesfälle gezählt.
Erste Hilfe Outdoor
Erste Hilfe umfasst vor allem das Verarzten kleinerer Wunden. Darum gehört bei jeder längeren Wanderung und beim mehrtägigen Camping ein Erste-Hilfe-Set in den Rucksack.
Mittlerweile gibt es in diesem Bereich zahlreiche Spezialsets, die besonders wenig Platz wegnehmen und nur sehr wenig wiegen. Sie enthalten die wichtigsten Verbandsmittel und eine leichte Rettungsdecke. Dazu ist Platz für bestimmte, oft benötigte Medikamente.
Ausserdem müssen sich Wandernde immer bewusst machen, dass sie möglicherweise auf sich allein gestellt sind. Das beste Smartphone nutzt nichts, wenn in den Bergen oder im Wald gerade kein Mobilfunknetz zur Verfügung steht.
Selbst wenn ein Notruf abgesetzt werden kann, dauert es oft lange, bis Rettungskräfte dorthin finden.
Das Erste-Hilfe-Set anwenden
Ein Sturz im Wald und ein aufgeschürftes Knie scheinen zunächst nicht dramatisch. Meist geht die Sache auch glimpflich aus. Allerdings kann es vorkommen, dass durch die aufgeschürfte Haut Keime in die Blutbahn gelangen. So kann eine Infektion oder sogar Blutvergiftung ausgelöst werden.
Darum sollten Schrammen und Schürfwunden stets sorgfältig versorgt werden. Erste-Hilfe-Sets enthalten alles, was dafür Outdoor benötigt wird: Desinfektionsmittel, um die Wunde zu säubern, eine sterile Wundauflage und eine Mullbinde.
Diese wird um den letzten Bereich gewickelt und mit Pflastertape fixiert. Bei kleineren Wunden reicht oft auch ein Pflaster.
Erste Hilfe bei Insektenstichen
Viele suchen den Kontakt zur Natur, aber mit deren eigentlichen Bewohnern wollen sie nicht so gerne konfrontiert werden. Juckende Insektenstiche können auch das tollste Wandererlebnis vermiesen.
Wichtigstes Mittel für erste Hilfe ist Kühlung: Diese reduziert die Schwellung und lindert den Juckreiz. Einige Tupfer Desinfektionsmittel helfen ebenfalls.
Wichtig: Bei einer bekannten Allergie gegen Mücken- oder Wespenstiche muss man unbedingt ein entsprechendes Notfallset mit Kortison und Adrenalin mitnehmen. Ein Epi-Pen kann einen allergischen Schock verhindern, der womöglich zum Tod führt.
Ein weiteres Tierchen, dem kaum jemand gerne begegnet, ist die Zecke. Gegen sie hilft nur eine Zeckenzange, mit der das Tier samt Kopf aus der Wunde herausgezogen wird. Anschliessend kann die Wunde desinfiziert und verarztet werden.
Outdoor: Erste-Hilfe-Kurse für Notfälle
Eine der wichtigsten Hilfen in Notfällen ist die Anwendung der stabilen Seitenlage. Diese erleichtert die Atmung und verhindert, dass die verletzte Person an Erbrochenem erstickt. Wer unsicher ist, wie es geht, sollte einen entsprechenden Erste-Hilfe-Kurs absolvieren.
In einer Studie gab jede zweite befragte Person an, nicht genau zu wissen, wie sie im Notfall helfen könnte. Einer der Hauptgründe: Der letzte absolvierte Erste-Hilfe-Kurs lag schon lange zurück.
Besonders empfehlenswert sind spezielle Outdoor-Erste-Hilfe-Kurse: Sie berücksichtigen zum Beispiel die Besonderheiten in den Bergen.
Hier scheitert die korrekte stabile Seitenlage oft daran, dass der schräg abfallende Boden nicht bedacht wird. Ausserdem geben die Ersthelfer Tipps, wie Wanderer und andere Outdoor-Fans bei Unfällen auf sich aufmerksam machen können.