So recyceln Sie Plastik richtig
Es gibt viele Arten von Recycling. In Ländern, wo es kein offizielles System gibt, schafft man mit innovativen Recycling-Projekten Abhilfe.
Das Wichtigste in Kürze
- Aus Umweltgründen ist es wichtig, Plastik richtig zu entsorgen.
- Gibt es keine staatliche Müllabfuhr, wird mit kreativen Methoden gegen Müll vorgegangen.
Plastik ist aus unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Obwohl in der Zwischenzeit klar ist, wie viel Schaden der Kunststoff auf die Natur und die menschliche Gesundheit ausübt. Laut dem Bundesamt für Umwelt werden in der Schweiz jährlich etwa 1'000'000 Tonnen Plastik verbraucht. Bei diesen Mengen ist es wichtig, dass ein durchdachtes Recycling-System besteht.
Der hohe Plastikverbrauch ist jedoch nicht nur in der Schweiz ein Problem, sondern global. Und gerade in ärmeren Ländern gibt es teilweise keine staatlich regulierte Müllentsorgung oder geregeltes Recycling-System. Dort landet das Plastik dann im Meer oder im Hinterland.
Recycling-Projekte schaffen Abhilfe
Indonesien zum Beispiel hat im Jahr 2016 mehr als 65 Millionen Tonnen Müll produziert. In der Hauptstadt Jakarta entstehen täglich mehr als 7'000 Tonnen Abfall. Es gibt schlichtweg nicht genügend Platz und LKWs, um den gesamten Müll abzutransportieren.
Vermehrt schaffen dort nun private Organisationen und Initiativen Abhilfe und unterstützen die lokale Bevölkerung beim Recycling. Der Erfolg der Projekte zeigt, dass es viele verschiedene Möglichkeiten gibt, Plastik zu recyclen. Solange der Müll nicht in der Natur landet, gibt es kein richtig oder falsch.
Geld gegen Plastik dank der «Waste Bank»
Ein Projekt, das sich als sehr erfolgreich erwiesen hat, ist die sogenannte «Waste Bank» von World Vision. Bewohner von Jakarta, die Müll sammeln, können dies in einer App registrieren und dort den Müll in Geld umwandeln lassen.
Ihr jeweiliges Guthaben wird über die App erfasst. Das System hat gleich zwei positive Auswirkungen: Die Umwelt wird vom Müll befreit und Familien haben eine zusätzliche Einnahmequelle.
Kunstwerke aus Plastik
Ein ähnliches Modell verfolgt auch der pazifische Inselstaat Vanuatu. Mit Unterstützung der australischen Regierung und in Partnerschaft mit den NGOs Azure Pure Water und der Pango Green Force hat World Vision dort ein Programm implementiert, das Kunststoffabfälle in Geld umwandelt - wenn auch nicht so direkt wie bei der «Waste Bank».
Die lokale Bevölkerung sammelt im Rahmen des Projekts Müll und bastelt daraus Kunstwerke und andere hausgemachte Waren. Die Produkte werden zusammen mit frischem Obst und Gemüse an lokalen Ständen verkauft. So trägt auch hier der Müll zum Einkommen bei und hilft armen Familien, dem Armutskreislauf zu entkommen.