Weiterbildung finanzieren? So gelingt's!
Eine Aus- oder Weiterbildung kann schnell teuer werden. Stipendien, Bundesbeiträge oder Hilfe durch den Arbeitgeber können Sie dabei finanziell unterstützen.
Das Wichtigste in Kürze
- 2021 haben 45 Prozent der ständigen Wohlbevölkerung eine Weiterbildungsaktivität besucht.
- Je nach Weiterbildungsart kann sich das Vorhaben schnell summieren.
- Wer sich ein Studium und Co. nicht leisten kann, wird von Bund und Kantonen unterstützt.
Der Traum von der Weiterbildung ist zum Greifen nah. Sie wissen, in welche Richtung es gehen soll, und können sich das Leben zurück im Schulzimmer richtig gut vorstellen. Nur eine Frage plagt Sie noch: Wie soll der Spass finanziert werden?
Zum einen ist die Ausbildung an sich mit Kosten verbunden. Zum anderen können Sie in dieser Zeit auch keiner Vollzeit-Tätigkeit nachgehen. Das Budget sollte im Vorfeld also festgelegt werden und hängt von der Ausbildung und allfälligem Einkommen ab.
Für Studierende rechnet das Informationsportal «berufsberatung.ch» mit Ausgaben für Lebenserhaltungskosten von 20'000 bis 30'000 Franken pro Jahr.
Die Kurskosten für die Aus- oder Weiterbildung können stark variieren. Das hängt unter anderem von der Bildungsinstitution, vom Ort und der Dauer des Lehrgangs ab.
Staatliche versus private Institutionen
Sollten Sie sich für eine Hochschule entscheiden, sind auf der Plattform «swissuniversities.ch» die Studiengebühren aller Schweizer Hochschulen aufgelistet.
Bei staatlichen Institutionen können Sie mit zwischen 100 und 1200 Franken pro Semester rechnen. Bei privaten Anbietern betragen die Kosten zwischen 5000 und 30'000 Franken.
Dank des Schweizer Stipendienwesens sollen auch finanziell schlechter gestellte Personen die Möglichkeit haben, sich aus- oder weiterzubilden. Stipendien sind kantonal geregelt und bei der jeweiligen Stelle zu beantragen.
Wenn der Bund zu Hilfe eilt
Nicht nur Studierende an Fachhochschulen und Universitäten können von staatlicher Unterstützung profitieren. «Seit Januar 2018 werden Absolvierende von Kursen, die sich auf eine eidgenössische Prüfung vorbereiten, finanziell unterstützt. Sie können einen entsprechenden Antrag beim Bund stellen (subjektorientierte Finanzierung)», schreibt das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation.
Die höhere Berufsbildung gliedert sich dabei in zwei Bereiche: «Eidgenössische Prüfungen (Berufsprüfungen und höhere Fachprüfungen)» sowie «Bildungsgänge an höheren Fachschulen». Auch die Kantone unterstützen Ausbildungsvorhaben auf Stufe eidgenössischer Fachausweis (FA).
Sie nagen momentan zwar am Hungertuch, gehen aber davon aus, dass sich das nach ihrer Weiterbildung deutlich verbessert? Für diesen Fall gäbe es die Möglichkeit, einen Bildungskredit aufzunehmen. Dieser wird in der Regel von Banken vergeben und muss nach Ausbildungsende mit Zinsen zurückgezahlt werden.
Zustupf durch Arbeitgeber für Ihre Weiterbildung
Wenn Sie weder den Staat noch Banken in die Finanzierung Ihrer Ausbildung involvieren wollen, gibt es noch andere Wege. Bestenfalls können Sie auf Ersparnisse zurückgreifen. Je nach Lehrgang haben Sie zudem die Möglichkeit, auch während der Weiterbildung in Teilzeit weiterzuarbeiten. Es gibt zahlreiche Studiengänge, die auf dieses berufsbegleitende Modell ausgerichtet sind.
In diesem Fall besteht die Möglichkeit, ihren Arbeitgeber mit ins Boot zu holen. Klären Sie ab, ob dort ein Budget für Weiterbildungen der Mitarbeitenden vorhanden ist.
Die Chancen dafür stehen nicht schlecht, wie Zahlen des Bundesamts für Statistik zeigen: Im Jahr 2015 haben rund 89 Prozent der Unternehmen in der Schweiz Weiterbildungen ihrer Mitarbeitenden unterstützt. In Unternehmen ab 250 Beschäftigten sei der Anteil der unterstützten Beschäftigten dabei signifikant höher als in kleineren Unternehmen. Damit sollte Ihrem Ausbildungsvorhaben hoffentlich nichts mehr im Weg stehen.