Wie sich Nachhaltigkeit in der Modewelt durchsetzt
«Grün ist das neue Schwarz»: Das war einmal. Das «neue Schwarz» ist keine Frage der Farbe mehr. Die Modebranche zeigt's selbst: per Secondhand und Pigmentsuche.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Modebranche widmet sich in den letzten Jahren immer stärker der Nachhaltigkeit.
- Das gilt für die Industrie und Produktionsweisen wie für Konsumenten und Kaufpräferenzen.
- «Nachhaltig(keit) ist das neue Schwarz» ist der Satz der Stunde.
«Grün ist das neue Schwarz»: Das war einmal. Längst ist nicht mehr nur nachhaltig, was grün ist. Auch blaue Jeans, bunte Shirts und Kautschuk-Boots können nachhaltig herkommen.
Die Modeindustrie hat in den letzten Jahren einiges dazugelernt. Von fair angebauten Materialien über Reparaturservice bis zur Anwendung von KI in der Produktion hat sie manches getan dafür, dass Nachhaltigkeit nicht mehr nur eine Sache der Farbe ist, sondern eine Frage des Stils, gar der Existenz.
Der globale Second-Hand-Markt verdoppelt sich
Spannend ist, nach Tendenzen wie «Zero Waste» oder «Upcycling» von Mode, heute ein Blick in den Second-Hand-Bereich auf globaler Skala.
Der ThredupReport 2023 (Resale Market and Consumer Trend Report 2023) geht davon aus, dass sich der globale Second-Hand-Markt bis 2027 etwa verdoppeln und einen Umsatz von 350 Billionen US-Dollar (etwa 300 Billionen Schweizer Franken) erreichen wird.
Neben dem geringeren Preis für hochwertige Ware spielen für viele Konsumenten tatsächlich auch Herausforderungen durch den Klimawandel eine wichtige Rolle bei der Entscheidung für Second-Hand-Ware, so der Report.
Weniger Materialaufwand, geringer Umwelt-Impact weil schon produziert: Second-Hand ist weniger schädlich fürs Klima als neue Ware.
Nachhaltiges Shoppen wird auch in der Schweiz immer beliebter
Wer aufmerksam durch die Welt geht, kann immer öfter Vintage- oder Second-Hand-Styles entdecken. Der Trend ist so deutlich, dass Vintage ein gängiger Begriff selbst unter Neu-Produzenten geworden ist.
Unzählige Läden machen es vor und bieten Vintage- wie Secondhand-Mode quer durch Styles, Epochen und in vielen Preiskategorien an.
Ein kurzer Blick in Google, und der suchende Käufer steht auch in der Schweiz vor der breitesten Auswahl, ob sortiert nach Modekategorie oder Region, selbst für die LGTBIQ+-Community wird, wer will, fündig in diesem Bereich.
«Nachhaltig(keit) ist das neue Schwarz»
Zwar gilt: Auch Vintage und Second-Hand kann man viel bis zu viel oder gar falsch einkaufen. Ähnlich wie bei Bio-Produkten oder solchen mit dem Fairtrade-Label ist auch bei Second-Hand und Vintage nicht alles so nachhaltig, wie es angeboten wird.
Dennoch stimmt: Nachhaltig ist Trend und hilft der Umwelt. Auch in der Mode. Auf vielfältigste Weise. Damit gilt schlicht: Nachhaltigkeit selbst ist das neue Schwarz.
Und: Eine Initiative aus dem Textilbereich, die Zero Discharge of Hazardous Chemicals (ZDHC), ist dran, eine nachhaltige Alternative für das umweltschädlichste Pigment der Modeindustrie überhaupt zu finden. Die Idee: Pigmente aus Abfallstoffen machen. Für die Farbe: Schwarz. Noch Fragen?