Wintermode für Frauen: Tagsüber bequem, abends chic
Die Mode ist in der Pandemie gemütlich und bequem geworden, mit weiten Schnitten und weichen Stoffen zum Wohlfühlen. Umso wichtiger: neue Tricks zum Aufbrezeln.
Das Wichtigste in Kürze
- Auf Lockdown-Lässigkeit wollen wir nicht verzichten, aber Ausgehen ist auch wieder dran.
- Stylisch sind abends High-Heels zum Jogging-Outfit oder schlicht viel Stoff zur Eleganz.
- Farben, Muster, Teddyplüsch und Comic-Motive symbolisieren Fröhlichkeit und Lebenslust.
In diesem Herbst und Winter zeigt die Frauenmode zwei Trends: einen für den Tag und einen für den Abend.
«Es gibt eine ganz starke Polarisierung zwischen unserer Kleidung für den Alltag und unserer Kleidung für besondere Anlässe», sagt Carl Tillessen, Trendanalyst für Mode.
«Alles dazwischen ist im Moment eigentlich uninteressant.»
Tagsüber bleibt es bequem
«Wir nehmen sehr viel mit aus dem Homeoffice, aus dem Lockdown in unseren post-pandemischen Alltag», erklärt Carl Tillessen den Grund für diese modische Entwicklung.
«Nämlich diese Bequemlichkeit, diese Lässigkeit, an die wir uns gewöhnt haben.» Daher findet man auch weiterhin bequeme Hosen im Handel, weite Schnitte und gemütliche Stoffe.
Wer mit der trendigen Jogginghose ausgeht, trägt eine andere, als die zum Abhängen auf der Couch. Die Ausgeh-Jogginghose ist schicker, «von einer fast schon überraschenden Eleganz», so Carl Tillessen.
Das geht über Stoffe und Schnitte. Oder über Farben, in denen etwa auch schicke Mäntel oder Anzug- und Blazerkombinationen gerne geschneidert werden: Camel, schönes Schwarz und Dunkelblau zum Beispiel.
Ein weiteres Must-have der Saison: Teddyplüsch. Man sieht ihn vor allem am Mantel – und auffallend häufig in ausgehtauglichen Farben wie starkem Pink oder strahlendem Blau.
Bei bequemen Sweatern und Hoodies sind Aussagen in grossen Buchstaben Trend, die zeigen, wofür wir stehen, gerne mal im Graffitistil.
Strick ist in diesem Herbst und Winter farbenfroh, mit starken Mustern, wenn nicht gar einer ganzen Landschaft auf der Front.
Abends wird es schick
Viele Menschen haben in Sachen Mode Nachholbedarf, wollen sich wieder schick machen, so der Modeanalyst Carl Tillessen.
«Das wird dann aber nur abends oder zu besonderen Anlässen ausgelebt.»
Etwa in dem man tagsüber Sneakers trägt, zum Ausgehen aber in die High Heels mit 15-Zentimeter-Absatz schlüpft.
Diese Mode versprüht Lebenshunger, sie ist extrovertiert und auffallend.
«Durch den enormen Nachholbedarf nach Körperlichkeit kehrt mit Wucht eine Sexyness in die Mode zurück, von der wir eigentlich geglaubt hatten, dass wir sie gerade hinter uns gelassen hätten», schreibt das Fachmagazin «Textile Network» (online) über den Trend.
Mit Mini durch den Winter
Zu den schicken Must-haves gehört dann auch der Winter-Mini, den die Zeitschrift «Vogue» in ihren Top Ten für die Saison «das überraschendste Debut» nennt.
Auch Mini-Kleider und Mini-Shorts sind angesagt. Von knapp über den Po bis knapp über das Knie, alle kurzen Längen sind dabei.
Das gibt Raum für einen schönen hohen und oft gerade geschnittenen Stiefel. Und das Comeback auffälliger Strumpfhosen.
Neben den knappen Outfits findet man aber auch viele Looks mit mehr Stoff, die Spass machen: Kleidungsstücke, die glitzern und starke Farben tragen.
«Das geht oft einher mit geradezu übermütiger, kindischer Fröhlichkeit, die als infantile Comic-Motive auf der Kleidung zu sehen ist», so Trendanalyst Tillessen.
Kleider sind in diesem Herbst modisch, wenn sie irgendwas haben, das auffällt: Puffärmel, Raffungen, Schluppen, besondere Muster.
Ausserdem angesagt: ausgefallene Blazer-Kombinationen mit expressiven Farben oder starken Mustern und auffallenden Schnitten: kastige Schulterpolster, überlange Blazer, weite Hosenbeine: der Trend des «Power Suiting».