Schweizer Kulturerbe

Schweizer Kulturerbe: Start der 28. Europäischen Tage des Denkmals

NIKE Kulturerbe
NIKE Kulturerbe

Genève,

Die 28. Europäischen Tage des Denkmals wurden am 1. September 2021 in Genf eröffnet. Es war ein Vorgeschmack auf die diesjährigen Denkmaltageveranstaltungen.

Historisches Gebäude
Denkmalpflege Archäologie in St. Urban. - Luzerner Psychiatrie FFF Fabian Feigenblatt Fotografie

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Europäischen Tage des Denkmals finden am 11. und 12. September 2021 statt.
  • Es gibt mehr als 400 kostenlose Führungen, Spaziergänge, Ateliers oder Gesprächsrunden.
  • Das Publikum erlebt historisches Handwerk dadurch hautnah.

Die 28. Europäischen Tage des Denkmals wurden am 1. September 2021 in Genf mit einer Feier offiziell eröffnet.

Die Eröffnung in der Calvin-Stadt illustrierte das Motto der Europäischen Tage des Denkmals «Gewusst wie – Faire et savoir-faire – Saper fare – Savair co far» vortrefflich.

Sie bot einen Vorgeschmack auf die Denkmaltage, die in zehn Tagen in der ganzen Schweiz stattfinden.

Denkmaltage Flyer
Flyer zu den Denkmaltagen 2021. - Roman Keller, Zürich

Die Eröffnungsfeier wurde von der Nationalen Informationsstelle zum Kulturerbe (NIKE) Hand in Hand mit der Stadt und dem Kanton Genf organisiert.

Sie zeigte anhand der Fotoausstellung zu den neuen gusseisernen Kandelabern im Englischen Garten sowie exklusiven Führungen auf, wie wichtig der Stadt ihr handwerklichesKulturerbe ist und wie sie zu ihm Sorge trägt.

In der 900 Jahre alten Kathedrale Saint-Pierre zeugt der geschichtsträchtige Bau, seine Orgeln, das Glockenspiel und das Geläut von der Handwerkskunst.

Treppenhaus, alt
Auf Entdeckungstour mit der Farbgestalterin. - Mathias Arnold Heimatschutzzentrum

Im Collège Calvin sind es das aussergewöhnliche Fachwerk mit der kühnen Holzkonstruktion und dem faszinierenden Knowhow der Zimmerleute. Anhand neuer Strassenschilder präsentiert Genf die Frauen, welche die Stadt mitgestaltet haben und an Bord der restaurierten «Neptune» entdeckt das Publikum die alten Unterwassersteinbrüchen. Der Stein, aus dem Genf erbaut ist, wurde dort jahrhundertelang in mühsamer Handarbeit abgebaut.

Schutz des kulturellen Erbes dank dem neuen Raumplanungsgesetz

Die offizielle Eröffnung fand – wegen Covid-19 – im Festzelt des Parks des Palasts Anna et Jean-Gabriel Eynard statt. Dieser sorgfältig restaurierte Palast aus dem 19. Jahrhundert zeugt nur schon mit seiner umwerfenden Freskenmalerei von hoher Handwerkskunst.

Die Denkmalpflege, so Stadtpräsidentin Genfs Frédérique Perler, trage nicht nur zur Erhaltung der historischen Architektur Genfs bei, sondern ermögliche auch dasWeiterbestehen von historischem Handwerk und Wissen.

In seiner Ansprache würdigte Jean-François Steiert, Staatsratspräsident des Kantons Freiburg und Präsident der NIKE, die aussergewöhnliche architektonische Qualität des historischen Palais Eynard und die Bedeutung von Handwerk für die Erhaltung unseres kulturellen und baukulturellen Erbes.

Zur anstehenden Revision des Raumplanungsgesetzes sagte er: «Der Grundsatz der Trennung von Bauland und Nichtbauland darf nicht weiter aufgeweicht werden. Dies hätte negative Folgen unter anderem für schützenswerte Bauten».

Denkmaltage
600 Jahre Münster Skulpturfund und Mittelalterwerkstatt. - Christine Moor

Auch Oliver Martin, Leiter der Sektion Baukultur des Bundesamts für Kultur (BAK) betonte, wie wichtig der sorgfältige Umgang mit dem gesamten Baubestand und unserem baukulturellen Erbe ist: «Insbesondere im Hinblick auf das Netto-Null-Ziel, das mit hoher Baukultur besser erreicht wird. Auch hier ist mehr Savoir-faire gefragt, in allen Disziplinen».

Und Antonio Hodgers, Genfer Staatsrat und Verantwortlicher für die Denkmalpflege hob schliesslich hervor, «der Ruhm und der Wohlstand unseres Kantons wären ohne das historische Handwerkswissen und die Leidenschaft, die die Menschen früher und heute antreibt, nicht gleich. Wir müssen diese Berufe schützen und ihnen Sorge tragen».

Mehr als 400 Veranstaltungen in der ganzen Schweiz

Die Europäischen Tage des Denkmals finden am 11. und 12. September 2021 statt. Rund 400 kostenlose Führungen, Spaziergänge, Ateliers oder Gesprächsrunden stehen in der ganzen Schweiz zur Auswahl.

Sie zeigen, wie schützenswerte Werke gekonnt restauriert und für die Nachkommen erhalten werden können. Das Denkmaltagepublikum erlebt historisches Handwerk hautnah, macht selbst mit oder blickt Handwerkerinnen und Handwerkern über die Schultern.

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