Bund reagiert nach Rekordsumme an durch Zeckenbiss Erkrankten
Das Wichtigste in Kürze
- Der Bund, die Kantone und die Impfkommission wollen die Zecken-Impfempfehlung ausweiten.
- Grund dafür ist die hohe Zahl der an Zeckenenzepahlitis Erkrankten im letzten Jahr.
Nach einem Rekord an durch Zecken an Hirnhautentzündung (Enzephalitis) erkrankten Menschen in der Schweiz reagieren Bund, Kantone und die Experten der Eidgenössischen Impfkommission definitiv. Wie die «NZZ am Sonntag» schreibt, weiten sie gemäss einer Vereinbarung ihre Impfempfehlung aus.
Entsprechende mögliche Absichten gab der Bund bereits Mitte September bekannt. Der Rat zur Impfung solle nicht mehr nur auf einzelne Risikogebiete beschränkt sein, die auf einer kleinteiligen Gefahrenkarte eingetragen sind. Vielmehr solle die Empfehlung für ganze Kantone oder gar die ganze Schweiz gelten. Man wolle verhindern, dass es im nächsten Jahr erneut so viele Fälle von Frühsommer-Meningoenzephalitis-Ansteckungen gebe, erklärte Mark Witschi, Sektionsleiter beim Bundesamt für Gesundheit.
In diesem Jahr infizierten sich mindestens 344 Menschen nach einem Zeckenbiss mit einer viralen Hirnhautentzündung, 30 Prozent mehr als im ganzen Jahr 2017 und so viele wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen. Gut 80 Prozent der gemeldeten Personen müssen vorübergehend hospitalisiert werden; die Symptome reichen von Fieber über heftige Kopf- und Gliederschmerzen bis hin zu Bewusstseinstrübungen und Lähmungen. In seltenen Fällen verläuft die Entzündung tödlich. Zuletzt starb im Juni ein 73-jähriger Jäger aus dem Kanton Aargau nach einem Zeckenbiss.