Die wichtigsten Reinheitsgebote für Schminkpinseln
Das Wichtigste in Kürze
- In diesem Beitrag erzählt sie Euch, warum die Schminkpinsel regelmässig in die Reinigung sollten
- In einem schmutzigen Pinsel tummeln sich gerne Bakterien.
- Pinsel für cremige Texturen sollten zwei Mal pro Woche gereinigt werden.
«Schönheit kommt bekanntlich von innen, aber wenn sie raus will, verdient sie gebührend Beachtung» - Katrin Roth schreibt auf Ihrem Beauty-Blog Sonrisa und auf Nau.ch über all die schönen Dinge im Leben, die für Glücksgefühle sorgen - hier gehts zum Interview.
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«Mund aufmachen»
«Runter schauen.»
«Bitte schön still halten.»
«Versuch nicht zu niesen, wenn ich Dich abpudere.»
Wer wie ich schon einmal das Vergnügen hatte, von einem Makeuo-Profi geschminkt zu werden, dem kommen solche Anweisungen vermutlich bekannt vor, die zu verblüffend anstrengenden Gesichts-Verrenkungen führen können.
Trotzdem lohnt sich der Aufwand, weil einem am Ende immer eine sichbar optimierte Version des eigenen Äusseren entgegen blickt: Mit einem Make-up, das dank des gekonnten Einsatz von Wimperntusche, Rouge und Lippenstift den ganzen Tag dort bleibt, wo es hingehört und mit einem Teint, wie es der beste Instagram-Filter nicht hinbekommt. Was bei mir dazu geführt hat, dass «ein persönlicher Make-up-Artist, der mich jeden Morgen schminkt» auf meiner Liste für die berühmte Wunschfee sehr, sehr weit oben steht.
Weil die Wahrscheinlichkeit, dass sich dieser Wunsch je erfüllen wird, aber eher ungewiss ist, habe ich mir schon länger angefangen, jeden Make-up-Artist für die Rubrik «ask the expert» (wie etwa mit Guerlain-Meister Raynald oder lovely Natalie Franz von Magic Stripes) nach dessen Geheim-Tipps zu befragen – unter anderem über die richtige Reinigung von Make-up Pinseln.
Aus dem einfachen Grund, dass selbst die teuersten Make-up Produkte und die beste Schmink-Technik nur begrenzt schöne Resultate erzielen, wenn sich Überreste von Cremes und Farbpigmenten in den feinen Pinselhaaren befinden und dort zu unhygienischen Schminkresten verklumpen.
Sauberkeit ist also nicht nur bei der Gesichtspflege – hier findest Du nochmals die wichtigsten Reinheitsgebote zum Nachlesen –, sondern auch im Umgang mit Schminkpinseln die oberste Pflicht. Unter anderem, weil sich fiese Bakterien in einem schmutzigen Pinsel noch schneller vermehren als Brangelina zu ihren besten Zeiten.
Ughhhh!
Dann lieber öfters mal putzen, würde ich sagen, zumal Du Deine Pinsel im Grunde sehr schnell wieder sauber bekommst, wie die Zusammenstellung der folgenden Profi- Tipps von Make-up Artists zeigt:
Waschgang für Pinsel: Klopfen, schäumen, spülen
Eigentlich liegt es auf der Hand: Um die grössten Schmutzpartikel zu entfernen, raten die Fachleute nach jedem Gebrauch des Pinsels zu einem sanften Ausklopfen, auf das ein Ausstreichen am Kosmetiktuch folgt.
Warum das ausser den Profis kaum jemand macht, ist mir genau so ein Rätsel wie die Erfolgsgeschichte der Kardashians, aber darauf wollen wir hier gar nicht erst eingehen, oder?
Zurück zur eigentlichen Reinigung der Pinsel, die genau so unkompliziert wie das Waschen unserer Mähne: Pinselhaare mit Wasser nass machen, mit dem passenden Reingiungsprodukt – mehr dazu folgt weiter unten – aufschäumen, gut ausspülen (also: wirklich gut!), fertig.
Die richtige Frequenz
Dein innerer Picasso darf sich täglich auf Deinem Gesicht so richtig nach Herzenslust austoben?
Wer diese Frage mit «ja» beantwortet, sollte seine Pinsel nach jedem – bitte einmal buchstabieren: j.e.d.e.m.! – Gebrauch von Make-up Resten befreien.
Im Übrigen ist es die Beschaffenheit des Pinsels, welche über die Frequenz der Reinigung entscheidet: So sollten Pinsel für crèmige Texturen gemäss Experten mindestens zwei Mal pro Woche in die Reinigung, während Puder- und Rouge-Pinsel einmal pro Monat eine Putzaktion brauchen.
Materialkunde
Nicht nur in Bezug auf die Anwendung, sondern auch beim Material gibt es Unterschiede bei den Schminkpinseln Pinsel, die je nachdem aus Kunsthaar oder echtem Haar bestehen.
Erstere – oft auch als «vegane Schminkpinsel» bezeichnet – bestehen aus künstlichen Fasern, die aufgrund ihrer glatten Beschaffenheit viel weniger Schmutz, Make-up oder Staub ablagern und entsprechend weniger schnell verschmutzen als die gleichen Modelle aus Echthaar.
Aber Achtung: Das ist kein Freibrief für Faulpelze, denn im Zweifelsfal gilt ganz klar: Schminkpinsel lieber einmal zu oft, als einmal zu wenig reinigen.
Waschmittelkunde
Je nach Material empfehlen die Profis unterschiedliche Rituale zur Reinigung von Make-Up-Pinseln:
Echthaarpinsel
Pinsel aus echten Haaren mit grober Struktur – dazu gehören etwa Augenbrauenpinsel – bestehen meist aus Borsten, zum Beispiel von Schweinen. Um diese Pinsel zu säubern, schäumst Du sie am besten mit einem milden Geschirr-Spülmittel ein (Hippie-Katrin empfiehlt auch hier wieder ein Bio-Produkt), das Du nach einer Einwirkzeit von rund fünf Minuten mit lauwarmem Wasser wieder ausspülst.
Feine Echthaarpinsel hingegen brauchen eine sanfte Reinigung, etwa mit einer milden Seife oder einem speziellen Reinigungsprodukt für Pinsel.
Mein Tipp: Um diese oft kostspieligen Pinsel besonderst gut zu pflegen und geschmeidig zu halten, solltest Du ihnen rund zwei Mal pro Jahr eine Ölkur mit Kokosöl gönnen. Dafür gibst Du ein paar Tropfen des Öls auf die Handfläche, wo Du anschliessend die Pinselhaare ganz fein hinein tupfst.
Kunsthaarpinsel
Viele Make-up Artists greifen bei dieser Art von Pinseln zu einem milden Babyshampoo und verzichten auf teure Spezialprodukte.
Wieso? Weil die meisten Hersteller von Babyshampoos auf aggressiven Tenside oder künstliche Duftstoffe verzichten, um so die empfindliche Kopfhaut von Babys zu schonen. Davon profitiert nicht nur die nächste Generation – sondern auch alle Pinsel aus Kunsthaaren.
Wer auf Nummer sicher gehen will – beim Nachwuchs genau so wie bei den Pinseln – dem empfehle ich persönlich übrigens Shampoos aus natürlichen Wirkstoffen, von denen es ja mittlerweile eine tolle Auswahl gibt (mehr dazu findet sich in diesem Artikel über Naturkosmetik-Haarpflege) .
Schön luftig
Nach der Reinigung der Pinsel solltest Du sie ähnlich wie ein Baby nach dem Mittagessen: hinlegen. Auf einem Küchenpapier oder einem sauberen Tuch, das überschüssige Feuchtigkeit aufsaugt. Am besten übrigens in der Horizontalen, oder sogar leicht schräg mit dem Pinselkopf nach unten, damit das Wasser nicht in den Griff läuft.
Keine gute Idee – vorsichtig ausgedrückt... – hingegen ist das Trocknen der Pinsel auf der Heizung oder per Haarföhn, welche beide das Material beschädigen können.
Geduld ist also gefragt – oder Ersatzpinsel.
Jetzt schwingen wir erst einmal die sauberen Pinsel und geniessen den Tag!
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Sie wollen noch mehr Schönheit? Katrin schreibt auf sonrisa.ch über alles, was uns glücklich - und damit schön macht.