Im Alten Bad Pfäfers SG wurde einst in Heilwasser gebadet
Mit Heilwasser gefüllte Wannenbäder und Kranke, die in die Schlucht herabgelassen wurden – solche Geschichten erzählen die Mauern des alten Bad Pfäfers.
Während der Jagd entdeckten Angehörige des Klosters Pfäfers SG in einer engen, dunklen Schlucht eine warme Wasserquelle. Damals, im Jahr 1240 war sie nur mühsam zwischen steilen Felswänden zu erreichen. Doch die warme Quelle und ihre heilende Wirkung sprach sich rasch herum. Bald wurden Gästehäuser an den steilen Hängen, hoch über dem Fluss, gebaut. Der Ruhm der Heilquelle war spätestens dann in Stein gemeisselt, als der berühmte Arzt Paracelsus im 16. Jahrhundert der Quelle sein Gutachten ausstellte.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Jahr 1240 entdeckten Jäger im St.Gallischen Taminatal eine Thermalquelle.
- Die Heilkraft des warmen Wassers sprach sich weit herum.
- Im 18. Jh. entstand der heute älteste barocke Bäderbau der Schweiz: Das Bad Pfäfers.
Ältester barocke Bäderbau der Schweiz
Erst wurden die Kranken an Seilen in die Schlucht herabgelassen, später entstand dann das erste Badehaus. Das Bad Pfäfers wird zu einem Ort der Gesundheit und des Gesellschaftslebens. Hier verweilen Menschen aus aller Welt, baden, essen, trinken und vergnügen sich. Allerdings immer unter den strengen Blicken der Mönche. An welche Baderegeln sich die Gäste zu halten hatten und warum die Kranken bis zu 10 Stunden pro Tag baden mussten, erzählt Ferdinand Riederer, Präsident des Stiftungsrates Altes Bad Pfäfers im Interview:
Weltkurort Bad Ragaz
Ab dem Jahr 1840 wurde das Thermalwasser nach Ragaz geführt, wo mit der Tamina Therme der Weltkurort Bad Ragaz entstand. Das alte Bad Pfäfers wurde erst über hundert Jahre später umfassend restauriert und kann heute als Kulturort während einer Wanderung durch das Taminatal besucht werden.