Steinbock-Kolonie grast in Pontresina am Dorfrand
Im Engadiner Bergdorf Pontresina grasen derzeit zahlreiche Steinböcke seelenruhig direkt neben dem Dorf. Ein Naturspektakel im Steinbockparadies.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Piz Albris (3'166 m), gleich bei Pontresina, lebt mit gut 1800 Tieren die grösste Steinbockkolonie der Alpen.
- Jeden Frühling steigen die Steinböcke der Herde bis ins Tal hinunter, um von den frischen Grashalmen zu fressen.
In Pontresina GR lebt mit über 1800 Tieren die grösste Steinbockkolonien der Alpen. Jeden Frühling sorgt die Gruppe für ein Naturspektakel der besonderen Art: Die Tiere, welche eigentlich steiniges und steiles Gebirge den Menschensiedlungen vorziehen, kommen bis ins Dorf hinunter. Wenn die Wiesen im Tal grün werden, der Schnee jedoch noch bis zur Baumgrenze liegt, verlassen die Könige der Alpen ihr Reich, um von den ersten frischen Grashalmen zu kosten.
Warum sie dabei den Menschen gegenüber fast gar keine Scheu zeigen und welche Gräser und Kräuter es ihnen besonders angetan haben, erklärt Steinbock-Experte Marco Salis im Interview. Ausserdem spricht er mit Nau-Reporterin Lara Marty über die Vor- und Nachteile der Steinbock-Vermarktung, welche die Gemeinde Pontresina immer stärker betreibt.
Steinbockführungen in Pontresina
Interessierte können sich bei der Gemeinde Pontresina für eine Steinbockführung anmelden und die stolzen Tiere von Nahe betrachten. Dabei ist laut Pontresina Tourismus aber folgendes zu beachten: «Um die Tiere nicht unnötig zu stressen, sind alle Beobachterinnen und Beobachter gebeten, ihnen nicht entgegen zu gehen und die Wege nicht zu verlassen. So bleiben die Steinböcke ruhig und alle Zuschauenden haben die nötige Zeit, sie zu beobachten und zu fotografieren.»
Wer Glück hat findet sich beim Besuch in Pontresina dann mitten in einer Steinbockherde von 30 bis 50 Tieren wieder. Beim Besuch von Nau-Reporterin Lara Marty liessen sich nur wenige Tiere blicken, aber wie Marco Salis im Interview sagt: «Es kommt nicht darauf an wie viele Steinböcke man sieht, sondern dass man überhaupt so ein schönes Tier von Nahe betrachten darf.»