Lachen: Zwölf Muskeln, zahlreiche Hormone und ein paar Falten

Nadine Brügger
Nadine Brügger

Basel,

«Lachen ist die beste Medizin», sagt der Volksmund. Stimmt das? Und wie geht das überhaupt: «Lachen»? Nau hat bei der Expertin nachgefragt.

Tag des Lachens: «Lachen ist der kürzeste Weg zu einem Menschen», sagt Lachtherapeutin Franziska Fruttiger.
Tag des Lachens: «Lachen ist der kürzeste Weg zu einem Menschen», sagt Lachtherapeutin Franziska Fruttiger. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Kinder lächeln pro Tag locker 200 Mal. Erwachsene durchschnittlich sieben Mal täglich.
  • Lachen sorgt für mehr Sauerstoff im Gehirn und macht darum wach.

Was ist ein toter Spanner?
Na?
Naa?
Weg vom Fenster.

Gelacht? Schön. Denn immerhin ist heute der internationale Tag des Lachens. Und das wiederum bekanntlich die beste Medizin – selbst wenn man sich dazu zwingen muss. Das zumindest behaupten die Gelatologen. So werden professionelle Lachforscher genannt.

Sowieso ist beim Lachen mittlerweile einiges professionalisiert worden. Spitalclowns bringen im Spital kleine und grosse Patienten zum Lachen, auf dass sie ihre Schmerzen für einige laute Pruster – oder zumindest ein kurzes Schmunzeln lang –vergessen können. Auch Demenz-Patienten werden von Therapeuten zum Lachen animiert. Es gibt Lachyoga, Lachseminare, Lachkurse und Lachtherapien. Letztere bietet auch Lachtherapeutin Franziska Fruttiger an. Darum wollte Nau von ihr wissen:

Lachen - wie geht das?
Franziska Fruttiger: Zum Lachen brauchen wir zahlreiche Muskeln. Wer sich vor Lachen schon mal so richtig den schmerzenden Bauch halten musste, weiss: Lachen ist Sport. Wenn wir lachen, zieht sich das Bauchfell zusammen und entspannt wieder. Auch die Lunge kontrahiert. Die Gesichtsmuskulatur verzieht sich und die Atmung wird tiefer. Dadurch wird die Durchblutung gefördert und es kommt mehr Sauerstoff ins Gehirn.

Lachtherapeutin Fransika  Fruttiger.
Lachtherapeutin Fransika Fruttiger. - HumorCare.ch

Warum sind wir nach einem Lachanfall glücklich?
Bei einem Lachanfall werden all jene Hormone ausgeschüttet, die sich positiv auf unser Gemüt auswirken: Dopamin, Serotonin und Endorphine.

Dann ist Lachen eigentlich eine Droge?
Genau, bloss gratis und gesund und mit ausschliesslich erwünschten Nebenwirkungen.

Gibt es noch andere Gründe für das Lachen, als den Rausch?
Lachen kann rebellisch sein: Ein Volk, das lacht, hat weniger Angst und widersetzt sich eher. Manchmal, beim Auslachen zum Beispiel, ist Lachen boshaft. Lachen entspannt und lockert Menschen und Situationen auf. Es verbindet, ist also eine Art sozialer Kit. Wir hören ja sogar durch das Telefon, ob jemand lächelt. Ein ehrliches Lächeln öffnet viele Türen. Es ist der kürzeste Weg zu einem Menschen.

Wie erkennt man denn ein ehrliches Lachen?
Ein ehrliches Lachen erkennt man an den Fältchen um die Augen. Denn die Muskeln, die für die «Krähenfüsse» verantwortlich sind, kann der Mensch nicht selber steuern.

Können wir uns selber ein Lachen vortäuschen?
Versuchen Sie es: Stecken Sie einen Stift in den Mund, so, dass er Sie zu einem breiten Grinsen von einem zum anderen Ohr zwingt. Behalten Sie den Stift zwei Minuten drin und Sie werden merken, Sie sind munterer, zufriedener, wacher. Das Hirn unterscheidet nicht

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