Süsses Blut? So wählen die Mücken ihre Opfer aus
Dunkle Kleidung und eine bestimmte Art von Schweiss ziehen die Mücken besonders an.
Der eine kratzt sich am Ellenbogen, die andere an der Kniekehle und die Dritte bekommt Schreikrämpfe, wenn die Lampe bei offenem Fenster brennt. Es ist mal wieder soweit: Sommerzeit ist Mückenzeit.
So hat also jede Person einen ganz einmaligen Geruch – den Mücken mehr oder weniger gut riechen mögen. «Verschiedene Stechmückenarten bevorzugen übrigens unterschiedliche Gerüche», fügt Mathis an. Das sei ganz ähnlich, wie bei uns Menschen. «Wir sagen ja auch «Dä chan ich nöd schhmöcke»», so Mathis.
Das hilft bei Mückenstichen
Nebst Mückenspray und Co. – die man am besten in der Drogerie oder Apotheke kaufe – helfen lange, weite Kleider. «Mücken bevorzugen dunkle Farben. Zudem können sie bei enganliegender Kleidung durch den Stoff hindurch stechen.»
Nau hat beim Mückenexperten nachgefragt, warum manche von den kleinen Summern regelrecht «gefressen» werden, während andere kaum je einen Stich abbekommen. «Süsses Blut», sagt der Volksmund dann und nickt vielsagend.
Ruhige Schläfer leben gefährlich
Wir wissen alle, was am besten hilft: Nicht kratzen! «Wer an einer juckenden Stichstelle kratzt kann Bakterien ermöglichen, dies Stelle zu besiedeln», erklärt Mathis. Damit nimmt die Juck-Odysee erst recht ihren Lauf.
Wer gestochen wurde, hat ein bewährtes Hausmittel stets zur Hand: «Speuz kühlt und hat eine desinfizierende Wirkung.» Auch Mittel aus der Apotheke helfen, den Juckreiz zu lindern.
Süsses Blut?
Nicht nur die Ausdünstung ist ein Kriterium für die Mücken. Auch wenn ein Mensch noch so lecker schwitzt und schnauft: Wenn er sich dauernd bewegt und in den Laken wälzt, wird es schwer, ihn zu stechen.
Das Wichtigste in Kürze
- Mücken werden vom Geruch von Schweiss und Atemluft angezogen.
- Auch wer besonders ruhig schläft, ist ein beliebtes Opfer.
- Bei einem Stich verhilft Speichel zu Linderung.
Laut dem Parasitologen Alexander Mathis (Universität Zürich) hingegen geht es vielmehr um Schweiss und Atemluft: «Stechmücken werden durch Kohlendioxid (CO2, hauptsächlich aus der Atmung) und von Abbauprodukten von Schweiss angezogen. Dieser Abbau geschieht durch Bakterien auf der Haut, deren Zusammensetzung einmalig ist für jede Person.»
«Aktive Personen werden deutlich weniger gestochen», sagt Mathis. «Wer also ganz ruhig liegt beim Schlafen wird mehr gestochen.»