Berlinale Direktor glaubt trotz Netflix an das Kino
Dieter Kosslick, Direktor der Berlinale glaubt weiterhin an die Macht des Kinos. Dennoch gesteht er, dass Netflix und Co. für Konflikte sorgen.
Das Wichtigste in Kürze
- Netflix-Filme, die an der Berlinale teilnehmen, stellen Hürden auf.
- Festivaldirektor Kosslick glaubt dennoch an das Bestehen des Kinos.
Berlinale-Direktor Dieter Kosslick glaubt trotz Streamingdiensten wie Netflix an eine Zukunft des Kinos. Die audiovisuelle Welt sei «in einem grossen, grossen Umbruch», sagte Kosslick heute Dienstag.
Das werde auch in Berlin zu Debatten führen. Das Festival sei erstmal fürs Kino zuständig, daran hänge auch das Herz. «Aber wir können nicht dran vorbeigehen.»
Dass im Wettbewerb mit Isabel Coixets «Elisa y Marcela» ein Netflix-Film läuft, widerspricht laut Kosslick nicht den Vorgaben. «Wir verfahren einfach nach unseren Regeln», sagte Kosslick. Demnach zeige man im Wettbewerb nur Filme, die fürs Kino geeignet seien.
Es gebe ein Stück Papier, dass Coixets Film in Spanien ins Kino komme, bevor er online gezeigt werde. «Und dass sich Netflix auch bemühen wird – mehr können wir nicht machen – dass auch zum Beispiel bei uns eine Kinoauswertung stattfinden wird.» Das reiche formal.
Konflikte durch Netflix und Prime Video
Dienste wie Netflix oder Amazon produzieren immer mehr Filme. Das führt zu Konflikten mit der Kinobranche. Vor allem dann, wenn Filme nicht auf die Leinwand kommen oder schnell online zu sehen sind.
Auf der Berlinale werde eine filmpolitische Diskussion über Zeitfenster geführt werden müssen, sagte Kosslick. «Ich bin der Überzeugung übrigens, dass das Kino bleiben wird. Stream hin, Stream her.»
Man dürfe nicht vergessen, dass ausserhalb des Wettbewerbs noch rund 380 Filme liefen. Diese müssten auch später gezeigt werden.