Das steckt hinter dem Post-Wedding-Blues
Das Fest ist vorbei. Was von der Hochzeit bleibt, sind Fotos, Geschenke, Reste der Blumendeko. Und bei einigen frisch Verheirateten: ein Stimmungstief. Und nun?
Das Wichtigste in Kürze
- Nach der Hochzeit ein Stimmungstief: Dieses Phänomen nennt man Post-Wedding-Blues.
- Die Gründe dafür sind vielfältig.
- Geduld und Zeit sind die besten Mittel, diese Phase der Antriebslosigkeit zu überwinden.
- Dauert die Phase an und wird intensiver, sollte man über eine Paartherapie nachdenken.
Mentales Loch statt Wolke 7: Es kann passieren, dass nach dem Hochzeitsfest ein Stimmungstief aufzieht. Ein Phänomen, das unter dem Namen Post-Wedding-Blues bekannt ist.
Er entsteht laut Psychologin Julia Scharnhorst aus unterschiedlichen Gründen. Zum Beispiel, weil die Hochzeitsplanung viele Monate das Leben bestimmt hat und sich nach dem Fest Leere einstellt.
Hohe Ansprüche sorgen für Enttäuschung
Vielleicht ist man auch über zu hohe Ansprüche gestolpert. «Gerade wenn man lange Zeit mit der Planung verbracht hat, soll alles perfekt funktionieren», sagt Julia Scharnhorst. «Aber irgendwas wird wahrscheinlich nicht geklappt haben.»
Treffen kleine Pannen auf hohe Erwartungen, sorgt das mitunter für riesige Enttäuschung, die auch nach dem Fest nicht gehen mag.
Manchmal sitzen die schwierigen Gefühle nach einer Hochzeit tiefer. «Eine Hochzeit ist nicht nur eine grosse Party, sondern eine Lebensveränderung», sagt Julia Scharnhorst. Anlass genug, unsere Psyche zu verunsichern.
Gefühle zulassen
Was gegen ein Stimmungstief nach der Hochzeit hilft, ist vor allem Geduld. «Man darf sich ein, zwei Wochen Zeit nehmen zum Entspannen und Ausklingen, um die Hochzeit erst mal sacken zu lassen», sagt Julia Scharnhorst. Dabei wichtig: sich alle Gefühle erlauben.
Oft verzieht sich der Post-Wedding-Blues von alleine wieder.
«Nach zwei Wochen sollte man sich wieder gefangen haben», sagt Scharnhorst. Dauert die Phase länger an und gewinnt an Heftigkeit, braucht es professionelle Hilfe von einem Psychotherapeuten.
Denn dann steckt möglicherweise eine Depression dahinter – für die nicht nur das Hochzeitsfest verantwortlich ist.