Empathie: So lernen Sie, den Partner besser zu verstehen
Eine empathische Beziehungskultur ist Gold wert für die Partnerschaft. Sich in den anderen hineinfühlen zu können, macht vieles leichter. Lässt sich das lernen?
Das Wichtigste in Kürze
- Aktives Zuhören ist ein wichtiger Aspekt beim Thema Empathie.
- Bei Empathie spielt das Mitfühlen eine Rolle, aber auch die Bereitschaft zu unterstützen.
- Von diesem gegenseitigen Verständnis füreinander kann eine Beziehung enorm profitieren.
In einer erfüllten Beziehung ist Empathie ein entscheidender Faktor. Sie ermöglicht es uns, die Gefühle und Bedürfnisse unserer Partner zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren.
Nicht jedem ist diese Gabe von Natur aus geschenkt. Manche empfinden Empathie deshalb als Herausforderung, weil sie selbst so wenig erfahren haben. Doch man kann sich diese Fähigkeit auch aneignen.
Was ist Empathie?
Empathie ist die Fähigkeit, sich in die Situation anderer Menschen hineinzuversetzen und deren Gefühle und Perspektiven nachzuvollziehen. Dabei geht es nicht nur darum, mit anderen mitzufühlen, sondern auch, entsprechend zu handeln und Unterstützung anzubieten.
Empathie stärkt das gegenseitige Verständnis und trägt so dazu bei, eine tiefere emotionale Verbindung aufzubauen.
Warum ist Empathie in Beziehungen wichtig?
Empathie trägt zu einer offenen Kommunikation und einem harmonischen Miteinander bei. Wenn beide Partner empathisch sind, können sie ihre eigenen sowie die Gefühle des anderen besser erkennen.
Das schützt vor Missverständnissen und Konflikten.
Das wiederum kann zu einer höheren Zufriedenheit innerhalb der Beziehung beitragen und das Vertrauen zwischen den Partnern stärken.
Bestimmte Strategien unterstützen die Entwicklung von Empathie in Beziehungen. Dazu gehören:
Aktives Zuhören
Eine wichtige Voraussetzung für Empathie ist das aktive Zuhören. Das bedeutet, dass man sich voll und ganz auf das konzentriert, was der andere sagt. Ohne seine eigenen Gedanken oder Wertungen einfliessen zu lassen.
Das klingt so leicht, ist aber in der Praxis gar nicht einfach. Wir neigen mitunter dazu, das Thema an uns zu reissen, wenn wir mitfühlen, à la: «Ich weiss genau, wie es dir geht. Bei mir war das letztens auch so, da…» Und schwupps, erzählen wir von uns und hören nicht mehr zu.
Fürs aktive Zuhören hilft es, den Blickkontakt zu halten und den anderen ausreden zu lassen. Achten Sie aufmerksam auf Körpersprache und Mimik. So zeigt man Interesse am Gegenüber und signalisiert Bereitschaft, die Gefühle und Bedürfnisse wahrzunehmen.
Sie können auch Rollen vereinbaren: Der Partner spricht für 10 Minuten und Sie hören nur zu, ohne ihn zu unterbrechen oder zu kommentieren. Danach vertauschen Sie die Rollen.
Offene Fragen stellen
Um die Perspektive des Partners besser nachvollziehen zu können, sollten offene Fragen gestellt werden. Beispiele dafür sind: «Wie hast du dich dabei gefühlt?» oder «Hast du eine Idee, warum du dich so verhalten hast?»
Solche Fragen geben dem Gegenüber die Möglichkeit, seine Gedanken und Gefühle frei zum Ausdruck zu bringen.
Eigene Gefühle teilen
Natürlich dürfen wir auch unsere eigenen Gefühle teilen – vielleicht nur nicht dann, wenn der andere gerade von seinen redet. Aber sonst hat das Teilen der eigenen Gefühle durchaus einen positiven Einfluss auf die Entwicklung von Empathie in der Beziehung.
Wenn wir offen über unsere Emotionen sprechen, fällt es unserem Partner leichter, sich auch in uns hineinzuversetzen. Gleichzeitig ermutigt es den anderen, ebenfalls seine Gefühle auszusprechen.
Kompromisse eingehen
Zeigen Sie Empathie, indem Sie bereit sind, Kompromisse einzugehen und gemeinsam Lösungen für Probleme oder Konflikte zu finden. Bieten Sie Ihrem Partner Hilfe und Unterstützung an, wenn Sie merken, dass er damit kämpft, etwas alleine zu bewältigen.
Empathie trainieren
Empathie kann wie eine Fähigkeit trainiert und weiterentwickelt werden. Eine Möglichkeit besteht darin, regelmässig in die Rolle des anderen zu schlüpfen. Stellen Sie sich vor, wie er oder sie bestimmte Situationen erlebt.
Hier kann es helfen, die gewonnenen Erkenntnisse mit dem Partner zu besprechen. Auch das Lesen von Büchern oder das (gemeinsame) Anschauen von Filmen mit emotionalen Geschichten kann Empathie fördern.