«Ghostlighting»: Wenn die Liebe zum Spuk wird
Die neueste skurrile Strömung in der Dating-Welt klingt schon zum Davonlaufen. Und tatsächlich steckt hinter «Ghostlighting» ein schauriges Phänomen.
Das Wichtigste in Kürze
- «Ghostlighting» ist ein Mix aus zwei bekannten Phänomenen: «Gaslighting» und «Ghosting».
- Das Verhalten kommt in der Datingwelt vor.
- Wichtig ist vor allem, als Betroffener auf seine eigene Intuition zu vertrauen.
Gesellschaftliche Trends gibt es immer. Mittlerweile sind sie zunehmend auch fester Bestandteil der Dating-Welt.
Jetzt haben wir uns gerade noch über die Phänomene «Gaslighting» und «Ghosting» aufgeregt... Da bekommen wir es nun mit einer unangenehmen Mischung aus beidem zu tun: «Ghostlighting».
Was steckt hinter dieser seltsamen Neuerscheinung, die genauso schaurig ist wie sie klingt?
«Ghostlighting»: Mix aus zwei seltsamen Verhaltensweisen
Ghostlighting beschreibt ein bestimmtes Verhalten nach dem Kennenlernen zweier Menschen. Alles beginnt offenbar harmlos und für normales Dating recht üblich. Zwei Personen lernen sich kennen und teilen scheinbar eine Verbindung zueinander.
Nur plötzlich endet dieser Kontakt einseitig und unvermittelt – und für die andere Seite meist in schmerzhaftem Schweigen. Was aufregend beginnt, erlischt abrupt. So weit, so schlecht. Doch die Geschichte ist noch nicht zu Ende.
Zuvor werfen wir noch einen Blick auf zwei Verbündete, die «Ghostlighting» in der Dating-Welt hat: zum einen das «Gaslighting», zum anderen das «Ghosting».
«Gaslighting» bezieht sich auf manipulative Taktiken, bei denen eine Person versucht, die Realität des anderen zu verdrehen. Oft, um die eigene Position zu stärken. Hier geht es nicht um plötzlichen Kontaktabbruch, sondern um aktive Manipulation. Zunehmend gibt der Täter seinem Opfer so das Gefühl, keinen vernünftigen Blick auf die Realität zu haben.
Der andere Bruder von «Ghostlighting» ist «Ghosting» und ebenfalls schon bekannt. Es beschreibt das plötzliche Verschwinden einer Person aus dem Leben des anderen, ohne jegliche Vorwarnung, ohne jegliche Erklärung.
Beim Ghostlighting verschmelzen diese beiden Verhaltensweisen zu einer. Während sich also das Objekt der Begierde nach der netten Kennenlernphase aus dem Staub macht, taucht es irgendwann wieder auf. Um dann seinem Gegenüber weiszumachen, er habe es nie «geghostet».
Gründe für solch ein Verhalten kann es viele geben. Mitunter hat der Ghoster vielleicht das Bedürfnis, die Beziehung so nicht stehen lassen zu wollen. Oder aber er hat mitbekommen, dass es dem anderen trotz seines Verschwindens gut geht. Über Instagram und TikTok ist das durchaus möglich.
Das wiederum kann Neugier wecken. Oder auch das Verlangen, das Ganze noch ein wenig weiter auf die Spitze zu treiben.
Wichtig: auf sich selbst hören
Oft folgen nach dem Wiederauftauchen Schmeicheleien, Mitleidstouren oder auch umgedrehte Schuldzuweisungen. Man selbst habe sich gar nicht gedrückt – der andere war’s. Oder wie auch immer.
Bei der (Wieder-)Begegnung mit einem mutmasslichen Ghoster ist es definitiv ratsam, sich selbst zu vertrauen. Kommt da immer wieder das Gefühl hoch, dass an den Narrativen der Person irgendetwas nicht stimmt? Scheint es so, als ob sie dem anderen ein schlechtes Gewissen machen möchte?
Hier gilt es vor allem, auf die innere Stimme zu hören und die eigene Erinnerung nicht infrage zu stellen. Guttun kann an dieser Stelle ein bisschen Distanz, um die Sachverhalte für sich selbst und in Ruhe zu ordnen.
Vielleicht ist es auch hilfreich, den Rat von Freunden einzuholen. Diese stehen einem auch zu Seite, wenn ein endgültiger Schlussstrich notwendig wird.