Sex-Detox soll Langzeit-Paare glücklich machen
Das Wichtigste in Kürze
- Sex-Detox soll Paaren dabei helfen, ihre schwindende Lust wieder zu entfachen.
- Durch den bewussten Verzicht stärkt ein Paar gegenseitiges Vertrauen und lässt Druck ab.
- Für Singles gibt es die vergleichbare No-Fap-Bewegung, die aufs Masturbieren abzielt.
Gerade bei langjährigen Paaren schleicht sich im Bett irgendwann der Alltagstrott ein. Das prickelnde Gefühl vom Beginn der Beziehung verfliegt meist nach den ersten Monaten: Leidenschaft weicht Pflichtgefühl, Spontanität und Experimentierfreude gehen in feste Zeiten und Stellungen über.
Sex-Detox: Der bewusste Verzicht auf den Beischlaf scheint zunächst zwar irritierend. Der Grundgedanke ist aber ganz einfach. Ein Paar löst sich von der Normvorstellung eines Sexlebens und entledigt sich so auch des damit aufgebrachten Drucks.
Sex-Vergleiche durch Medien und Freunde angefeuert
Zwar ist sich jeder reife Erwachsene bewusst, dass die meisten Vergleiche völliger Quatsch sind. Dennoch ist die Umsetzung eines so simplen Gedankens durch die vielen Einflüsse nicht immer einfach: In Filmen scheint das Problem der Sex-Unlust nicht zu bestehen und der beste Freund oder die beste Freundin erzählen von Sex-Abenteuern und gigantischen Orgasmen.
Beim Sex-Detox wird während eines vorab bestimmten Zeitraums geküsst, gestreichelt und gekuschelt – Sex ist dabei aber untersagt. Dadurch entfällt einer der Hauptgründe für die schwindende Libido: Der Druck.
Zu viele Paare vergleichen ihre sexuelle Quantität und Qualität mit anderen Paaren oder mit sich selbst in der Kennenlernphase. Bei jeder Berührung kommt der Zwang, dass «was passieren» muss. Dadurch wächst der Unmut und die Unzufriedenheit mit dem eigenen Sexleben.
Durch die vereinbarte Enthaltsamkeit erübrigt sich der Zweifel, ob man denn «jetzt nicht Sex haben sollte». Die Partner können die Nähe und Geborgenheit von einander wieder geniessen und stärken so das gegenseitige Vertrauen.
Durch den Verzicht eines sonst elementaren Bestandteils der Beziehung sind die Partner zudem «genötigt», sich auf eine neue Art und Weise kennenzulernen. Durch diese neue Erfahrungen entdecken Sie vielleicht eine neue erogene Zone oder eine neue Sex-Fantasie.
No-Fap für Singles
Dasselbe gilt übrigens auch für Single-Menschen: Für sie gibt es äquivalent dazu die No-Fap-Bewegung. Dabei verzichtet ein alleinstehender Mensch für eine bestimmte Zeit auf Masturbation und Pornos.
Dies soll einer wachsenden Abstumpfung aufgrund zu viel Selbstbefriedigung entgegenwirken. Der Verzicht soll sich nicht nur auf die eigenen Orgasmen, sondern auch auf zwischenmenschliche Interaktionen positiv auswirken.
Der Sex Detox oder das No-Fapping ist sicher nichts für jeden, aber gerade Langzeit-Pärchen und unglückliche können von diesem befristeten Tapetenwechsel durchaus profitieren. Zudem steigert Warten ja bekanntlich die Vorfreude.