Viele Männer wirken wie emotionale Eisberge, weil ihnen beigebracht wurde, ihre Gefühle zu unterdrücken. Doch es ist möglich, diese Entwicklung umzukehren.
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Männer lernen in der Gesellschaft, dass sie keine Gefühle zeigen sollen. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Oftmals haben Männer Probleme damit, ihre Emotionen zu zeigen.
  • Meist liegt das an der gesellschaftlichen Erziehung.
  • Wie man das ändert, lesen Sie hier.
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Männer haben oft Schwierigkeiten, ihre Emotionen zu erkennen und auszudrücken. Dieses Phänomen ist als «normative männliche Alexithymie» oder «Gefühlsblindheit» bekannt. Aber warum ist das so? Und was kann man dagegen tun?

Geboren mit der gleichen emotionalen Kapazität wie Mädchen, werden Jungen im Laufe ihres Lebens dazu ermutigt, emotionale Ausdrucksfähigkeit zu vermeiden. Doch es gibt Wege für Männer, ihren Zugang zu ihren Gefühlen wiederzugewinnen.

Gelernte Gefühlsblindheit

Der US-Psychotherapeut Terry Real beschreibt, wie Jungen gezwungen werden, sich von ihren Gefühlen abzukoppeln, um «Männer» zu werden. Sie lernen stattdessen, sich auf Arbeitserfolge zu konzentrieren oder Ablenkung in Sex und Drogen zu finden. Diese Verhaltensmuster führen häufig zu depressiven Verstimmungen oder Depression, die wiederum versteckt werden müssen.

Kind Augen Tränen weinen
Vielen Jungen wird beigebracht, sie sich nicht verletzlich zeigen dürfen, wenn sie Männer sein wollen. - depositphotos

Neben der versteckten Depression tritt ein weiteres Phänomen auf, die sogenannte normative männliche Alexithymie, also Gefühlsblindheit. Dabei handelt es sich dabei um eine subklinische Form der Alexithymie bei Jungs und Männern.

Die Betroffenen wurden dazu erzogen, traditionellen männlichen Normen zu folgen. Hierbei stehen Härte, Teamarbeit und Wettbewerb im Fokus. Zugleich gilt das Zulassen und Zeigen von Verletzlichkeit als nicht wünschenswert.

Wie Männer wieder Zugang zu ihren Gefühlen finden

Männer mit versteckter Depression und normativer männlicher Alexithymie können im Grunde nur überleben, nicht wirklich leben. Sie empfinden die Welt als hart, langweilig und eintönig. Es ist für diese Männer jedoch möglich, sich ihren Gefühlen wieder zuzuwenden.

Wenn sie ihr emotionales Spektrum bewusst erweitern, beginnen sie, Veränderungen in ihrem Leben wahrzunehmen.

Mann nachdenklich traurig Depression
Hinter einer vermeintlichen Gefühlskälte steht bei Männern nicht selten eine versteckte depressive Verstimmung. - depositphotos

Gefühle sind Teil der menschlichen Natur; wir alle werden mit der Fähigkeit geboren, zu fühlen. Doch oft wird Jungs beigebracht, diese Fähigkeit zu unterdrücken. Mit einigen nützlichen Tipps gelingt es, dieses emotionale Handicap zu überwinden:

Es ist wichtig, anzuerkennen, dass Gefühle menschlich sind. Dementsprechend gilt es, das eigene emotionale Spektrum zu erweitern und auch weniger angenehmes Erleben anzunehmen. Hierzu gehört die Erkenntnis, dass auch schmerzhafte Erfahrungen Türöffner zu einem erfüllten und glücklichen Leben sein können.

Die Rückkehr zum vollen Selbst

Es ist massgeblich, zu verstehen, dass Freude und Zufriedenheit keine Zustände, sondern Tätigkeiten sind. Durch das aktive Hervorrufen und bewusste Ausüben ist es möglich, neue neuronale Muster im Gehirn zu schaffen.

Mann sitzt auf Klippe
Zufriedenheit ist eine Tätigkeit, kein Zustand. - depositphotos

Durch das Verständnis und die Anwendung dieser Prozesse beginnen Männer, sich zu öffnen und ihre Ängste und Verletzlichkeiten zu kommunizieren. Sie hören auf, vor ihren Emotionen wegzulaufen und stellen sich ihrer Vergangenheit, ihrem Schmerz und ihren Sehnsüchten.

Die Männer kehren zu ihrem ganzheitlichen Selbst zurück, so beginnen ihre Beziehungen zu gesunden und gedeihen.

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