Wann ist Mehrweggeschirr ökologisch?

Bald wird Mehrweggeschirr an Berner Festivals obligatorisch. Eine Studie des Openair St. Gallen hat nun erforscht, wann Mehrweggeschirr tatsächlich besser ist für die Umwelt, als Wegwerfbecher.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Mehrweggeschirr wird an Berner Festivals obligatorisch.
  • Eine Studie des Openair St. Gallen zeigt: 80 Prozent der Umweltemissionen fallen bei Mehrweg bei der Produktion an.
  • Damit Mehrweggeschirr ökologisch ist, muss es wiederverwendet werden. Da sind auch die Festivalbesucher in der Pflicht.

Bald wird es an Berner Festivals Pflicht sein, auf Mehrweggeschirr und -becher zu setzen (Nau berichtete). Doch ist Mehrweggeschirr immer besser für die Umwelt, als Einweg-Varianten?

«Beachtet werden muss, wie das Geschirr hergestellt wird, wie es transportiert, eingesammelt und gewaschen wird und wie oft man es verwendet», erklärt Holger Schmidt, Produktionsleiter von Green Events Europa gegenüber Nau.

Genau das haben die Veranstalter des Openair St. Gallen in einer Studie gemacht. Besonders bei schlechtem Wetter, so stellten die Veranstalter fest, kamen viel weniger Mehrwegbecher wieder zurück. Weil die stabilen Mehrwegbecher in der Herstellung zweieinhalb mal so umweltbelastend sind, wie die dünneren Einwegbecher, fragte man sich: Wie oft müssen die Becher wiederverwendet werden, damit sie tatsächlich ökologisch sind?

Sieben Nutzungen

Die Studie belegt: Sieben Mal muss jemand ein Getränk aus einem Mehrwegbecher kaufen, dann ist dieser Becher umweltfreundlicher, als der Einwegbecher. Diese Quote ist laut Studie für einen Festivalbecher realistisch. Oft werde er sogar viel mehr als sieben Mal benutzt.

Werden die Becher mehrmals benutzt, stellt sich die Frage der Reinigung: Hier sei es besonders wichtig, die Reinigungsstation so nahe wie möglich beim Festivalgelände zu haben. Umweltschadend ist nämlich in erster Linie der Transport von und zu der Reinigungsstation.

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Festivalbesucher in der Pflicht

Weil aber 80 Prozent der Umweltemission bei der Herstellung des Bechers anfallen, gelte vor allem: «Durch eine Erhöhung der Rücklaufquote könnte die Bilanz noch weiter verbessert werden.»

Wer seinen Mehrwegbecher also wegwirft, statt ihn zurückzubringen, verliert nicht nur sein Pfand, sondern wirft auch die Umwelt mit in den Abfall.

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