Den Sekt aus dem süddeutschen Esslingen muss man probiert haben

Bei einem Ausflug nach Baden-Württemberg gehört ein Gläschen Sekt einfach dazu. Kessler Sekt in Esslingen zeigt, was es alles für das perlende Erlebnis braucht.

Sektkellerei
Kessler ist die älteste Sektkellerei Deutschlands. Sie wurde 1826 gegründet. - TMBW/Raatz

Das Wichtigste in Kürze

  • Im süddeutschen Esslingen hat die Schaumweinproduktion Tradition.
  • Im historischen Zentrum liegt Deutschlands älteste Sektkellerei.
  • Der Betrieb lässt sich besichtigen – und das Resultat natürlich kosten.

Hier fliesst der Neckar unter Rebbergen, hier wartet eine mittelalterliche Altstadt von nationalem Rang, hier kommt der Jakobsweg vorbei und hier existiert eine vitale Kulturszene mit Galerien und Theatern:

Es gäbe bereits viele Gründe für einen Ausflug nach Esslingen in der Region Stuttgart. Ein buchstäblich prickelndes Erlebnis ist jedoch der Besuch bei Kessler, der ältesten Sektkellerei Deutschlands.

Kenner der Schaumweinszene bestellen dort zum Beispiel einen Blanc Réserve Vintage oder einen Rosé Brut, wie ihn bereits Königin Olga von Württemberg vor fast 150 Jahren bestellte.

Sektflasche
Die typisch achteckige Etikette von Kessler. - TMBW/Raatz

Wie anno dazumal springt einem dabei sofort das achteckige Etikett auf den Flaschen ins Auge – die lange Geschichte des Betriebs ist bei der Degustation also stets präsent.

Explosiver Werdegang

Der Schwabe Georg Christian Kessler gründete die Esslinger Kellerei 1826, nachdem er das Handwerk in der französischen Champagne bei Veuve Clicquot gelernt hatte.

Die Anfänge der deutschen Produktion vor 190 Jahren waren allerdings gefährlich und von Rückschlägen geprägt: Gemäss einer hauseigenen Anekdote explodierten vom ersten Sekt-Jahrgang 4000 Flaschen direkt im Keller – der Druck der Gärung war einfach zu gross geworden für die damaligen Glasböden.

Sektglas
Der Spitzensekt wird nach traditioneller Methode produziert. - TMBW/Raatz

Dank robusteren Flaschen konnte die Produktion danach aber doch noch durchstarten.

Heute arbeiten bei Kessler etwa 35 Mitarbeiter, und jährlich werden annähernd zwei Millionen Flaschen verkauft.

Täglich wird gerüttelt

Auf einer Führung lässt sich Deutschlands älteste Sektkellerei besichtigen. Vom historischen Kessler-Innenhof führt eine Treppe hinab zu insgesamt elf riesigen Gewölbekellern.

In sogenannten Rüttelpulten stecken dort die Sektflaschen – sie werden von den Kellermeistern mehrmals täglich von Hand gerüttelt, damit sich die Hefe absetzen kann.

In der Sektkellerei
Die Flaschen werden von Hand gerüttelt. - TMBW/Raatz

Diese wird danach in einem aufwändigen Verfahren entfernt. Es ist indes nicht die einzige Schaumwein-Technik, die man in Esslingens Unterwelt kennenlernt. Assemblieren, Dosieren und Agraffieren:

Auf dem einstündigen Spaziergang erfahren Besucher, wie die Sektproduktion genau funktioniert.

Chardonnay oder Riesling?

Firmen-Gründer Georg Christian Kessler verfügte zwar selbst über mehrere Weingüter. Bei der Sektproduktion setzte er aber auch auf Grundweine anderer Hersteller, um ein optimales Resultat zu erzielen.

Auch heute kommen bei Kessler Erzeugnisse von Gütern im In- und Ausland zum Einsatz – etwa Chardonnay und Burgunder aus dem italienischen Trentino oder Rieslinge aus Deutschland. Je nach Cuvée reifen die Spitzenprodukte danach schon einmal 30 oder sogar über 60 Monate, bis der Korken richtig knallen kann.

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Artikel von Tourismus Lifestyle Verlag, Michael Lehner

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