Das Wichtigste in Kürze
- Nach einer langen Zugfahrt von Locarno nach Schaffhausen wurde am Tag sechs viel Sport betrieben.
- Als Belohnung diente nicht nur die Jugendherberge mit einem schönen Turmzimmer, sondern auch die feine Pizza.
Nach einer kurzen Nacht klingelte schon vor sieben Uhr morgens der erste Wecker, der uns aus den Träumen und zurück in die reale Welt nach Locarno riss. Recht schnell machten wir uns auf den Weg zum Frühstück, wo mein persönliches Highlight der Brot-Kuchen war. Etwas, das ich vor meinem Aufenthalt in Locarno noch nie gesehen habe.
Trotz der allgemein herrschenden Müdigkeit schafften wir es, eine gute halbe Stunde später den Bus zu nehmen und zum Bahnhof zu fahren. Von dort aus startete unsere dreistündige Reise aus dem Süden der Schweiz in den hohen Norden nach Schaffhausen. Noch immer mit den Vitaminen unseres Früchtetellers der Jugi Locarno im Blut, tanzten fünf Mitglieder unserer Crew auf dem Peron in Bellinzona den Macarena. Dies führte zum Teil zu irritierten Blicken, jedoch auch zu vielen schmunzelnden Gesichtern.
Im Zug wurde dann nicht mehr getanzt, sondern noch am letzten Beitrag über Locarno gearbeitet. Diesen haben wir in der letzten Nacht nach dem Moon & Stars nicht mehr schreiben können. Doch im Zug durch den Gotthard hatten wir genug Zeit, um alles fertig zu stellen. Auch wenn die starke Klimatisierung für eine kurze Pause bei mir gesorgt hat, da ein Pullover aus dem Koffer aufgetrieben werden musste. Die S-Bahn von Zürich aus war dagegen wieder angenehm warm, was mich dafür fast zu einem Mittagsschläfchen verleitet hat. Doch wir kamen schlussendlich schneller in Schaffhausen an als erwartet, wo wir gleich als Erstes zu Mittag assen. Dies weckte dann die Lebensgeister wieder etwas, sodass wir wieder alle zusammen wach waren, als wir in der Jugendherberge ankamen.
Die Jugi Schaffhausen überzeugte mit ihrem rustikalen Charme und den Erkerzimmern, von denen wir zu unserer Freude selbst eines beziehen durften. Nachdem jeder mindestens einmal den Erker unseres Zimmers fotografieren durfte, zogen wir unsere Wanderschuhe an (zumindest die, die welche dabeihatten) und machten uns für unseren Ausflug in den Adventure Park bereit. Auf dem Weg dorthin machten wir jedoch noch eine kurze, ungeplante Fahrt in einem ganz speziellen Gefährt. Wir hatten nämlich das Glück, von einem Herrn angesprochen zu werden, der mit einem selbstfahrenden Bus unterwegs war. In einer kurzen Rundfahrt erklärte er uns die Funktionsweise dieses futuristischen Gerätes und die Funktion, die es später einmal einnehmen sollte. Selbstfahrende Busse sollen die normalen Postautos nämlich nicht ersetzen, sondern für die sogenannte „letzte Meile“ von zu Hause bis an den Bahnhof ersetzen.
Nach dieser interessanten Fahrt begaben wir uns wie Touristen zum Rheinfall, da es in unserer Crew auch Mitglieder gab (mich eingeschlossen), die den Wasserfall vorher noch nie in Natura gesehen haben. Danach führte uns ein Spaziergang in der Nachmittagssonne zum Adventure Park Rheinfall, wo sechs von uns sich mit dem Instruktor zum Klettern bereitmachten. Ich selbst hatte bis jetzt wenige Erfahrungen mit Seil- und Kletterpärken, da mein einziges Erlebnis im Alter von ungefähr 12 ziemlich schnell geendet hatte, da ich mich der Angst wegen habe retten lassen.
Heute sollte das jedoch nicht passieren, denn ich war bereit, mich meiner Angst vor der Höhe und dem Fall zu stellen. So endete ich schliesslich in schwindelnden Höhen, da ich mir die Aussicht um keinen Preis hatte entgehen lassen wollen und mich der Adrenalinkick gelockt hatte. Mit zitternden Knien und Armen war die Ankunft am Boden dann aber doch eine Erleichterung, die sich mit Stolz vermischte, dass ich mich tatsächlich getraut habe.
Später wurde dieser Mut dann auch noch mit einer Pizza belohnt, die wir uns zum Abschluss des Abends gegönnt haben. Und auch wenn ich schlussendlich die Falsche bekommen habe, war es trotzdem lecker und der spontane Pizzastückaustausch genau das, was es zum Ausklingen des Abends gebraucht hatte.