Ecuador: Das Land mit den meisten Vulkanen weltweit
Du willst nach Südamerika und so richtig auf Abenteuer machen? Dann solltest du die Anden mitnehmen. Und hier am besten: Vulkane. Auf nach Ecuador!
Das Wichtigste in Kürze
- Das Land Ecuador in Südamerika gehört zu den Ländern mit den meisten Vulkanen der Welt.
- Der Vulkan Chimborazo ist nach mancher Rechnung sogar höher als der Mount Everest.
- Der Cayambe liegt gleichzeitig in der Nord- und Südhalbkugel: auf dem Äquator eben!
Du willst nach Südamerika und kannst dich nicht entscheiden, in welches Land? Dann solltest du mit Ecuador anfangen. Hier gibt es alles, was die Fantasie mit dem Kontinent verbindet: Dschungel, Meer und Berge mit Schnee oder Lagunen, lokale Traditionen, bunte Folklore-Märkte und viele freundliche Menschen.
Und: Abenteuer. Zum Beispiel als Besuch auf einem der Vulkane.
90 Vulkane in einem Land
Ecuador gehört zu den Ländern mit den meisten Vulkanen der Welt. Denn das Land ist Teil der Anden, einer Bergkette, die sich über 7000 Kilometer längs durch mehrere südamerikanische Länder und entlang des sogenannten «Ring of Fire» zieht.
Das ist eine geologisch aktive Zone am Rand des Pazifischen Ozeans, wo sich mehrere tektonische Platten treffen und aus deren Bewegung in Millionen Jahren Vulkane entstanden sind.
Gibt es in den Anden etwa 200 Vulkane, zählt allein Ecuador knapp 90 auf Staatsgebiet. Viele gehören zu den bekanntesten von Südamerika, und knapp ein Drittel sind laut dem Geophysischen Institut Ecuadors zurzeit aktiv.
Das macht den Besuch für manche umso spannender. Führt also jetzt Ecuador deine Bucket List der Reiseziele an, solltest du mindestens einen Vulkan aus der folgenden Liste besuchen.
1. Der perfekte Kegel: Cotopaxi
Der Cotopaxi ist ein Vulkan, wie er im Buche steht. Seine perfekte Kegelform mit oft schneebedeckter weisser Kuppe hebt sich weithin sichtbar vor dem strahlend blauen Himmel majestätisch in die Luft. Er gilt als der aktivste Vulkan von Ecuador, und ist gleichzeitig mit knapp 5900 Metern Höhe der zweitgrösste feuerspeiende Berg des Landes.
Der Cotopaxi befindet sich im Nationalpark mit gleichem Namen, der direkt an der Panamericana liegt – jener berühmten Strasse, auf der man von Alaska bis nach Feuerland gelangt. Von der Hauptstadt Quito etwa 50 Kilometer südlich gelegen, kannst du ihn in einer Tagestour ganz einfach besuchen.
Wenn dir dagegen der Panoramablick reicht, fährts du in Quito selbst mit dem sogenannten «Teleférico» auf den Hausberg der Stadt, den «Pichincha». Auch der hat vulkanischen Ursprung, der Ausblick auf Quito ist erstklassig, und an schönen Tagen kannst du neben dem Cotopaxi noch einige andere Bergkuppen erspähen.
2. Der höchste Vulkan: Chimborazo
Der Vulkan Chimborazo ist mit gut 6236 Metern der höchste Vulkan von Ecuador. Er liegt etwa 150 Kilometer südlich von Quito und ist am besten von Riobamba aus zu erreichen.
Auf dem Weg zum Basecamp durchquerst du gigantische Weiten, in denen das Auge und das gute Teleobjektiv immer mal wieder grasende «Vicuñas» einfangen. Auf 4800 Metern angekommen, kannst du dich mit einer heissen Schokolade aufwärmen oder mit Coca-Tee die Höhenkrankheit ein bisschen mildern. Wenn du vorbereitet kommst, geht es für dich dann weiter bis zum Gipfel.
Aufgrund der Erdwölbung ist der Chimborazo übrigens weiter vom Zentrum der Erde entfernt als der Mount Everest. Einheimische erzählen deshalb gerne, dass der höchste Berg der Welt nicht in Asien, sondern hier vor ihrer Haustür liegt.
3. Ein Gipfel, zwei Erdhälften: Cayambe
Der dritthöchste Vulkan in Ecuador ist mit 5750 Metern der Cayambe. Du möchtest innerhalb nur einer Trekkingtour die Nord- und Südhalbkugel abdecken? Dann bist du auf dieser Route richtig.
Der Cayambe liegt etwa 70 Kilometer nördlich von Quito. Er erstreckt sich über die Äquatorlinie und liegt damit auf beiden Erdhälften.
Ein Ausflug, der auf alle Fälle spannender ist als ein Besuch im Tourismus-Hotspot «Mitte der Welt» – Gletscherkraxeln und spektakuläre Aussicht inklusive!
4. Ein echtes Heiligtum: El Altar
Wenn du dich über den Namen des «Pilatus» bei Luzern nicht mehr wunderst, dann wirst du den «Altar» in Ecuador ganz einfach akzeptieren.
In Quechua hiess er ursprünglich «Kapak Uro», etwa «König der Berge», eine Bezeichnung, die dem Charakter des Bergmassivs mit 5319 Metern Höhe und mehreren Gipfeln durchaus gerecht wird. Die Spanier meinten in dem Vulkan Ähnlichkeit mit dem Heiligtum einer kolonialen Kirche zu entdecken, und nannten ihn in einen «Altar» um.
Anders als der Cotopaxi oder Chimborazo finden eher weniger Besucher ihren Weg hierher. Wenn du einigermassen gut zu Fuss bist, kannst du es bis zum Krater des ausgelöschten Vulkans schaffen, und dir hier den kalten Wind um die Nase wehen lassen, der über die Lagune in seinen Tiefen zieht.
5. Galapagos: Wo Feuer und Wasser noch eins sind
Immer noch nicht genug? Dann ab nach Galapagos. Das kleine Archipel liegt zwar weite 1000 Kilometer von Ecuadors Festland entfernt mitten im Ozean, dafür ist das ganze Archipel vulkanischen Ursprungs, und je nach Zählung gelten davon gelten heute sieben bis neun als aktiv.
Wie wär's mit einem Tagesausflug zu den langlebigsten Tieren der Erde und in der Nacht dem Blick auf ein mächtiges Feuerspektakel mit faszinierender Spiegelung im aufgestobenen Meer?
Möchtest du also nicht nur nach Südamerika, sondern zu den Ursprüngen der Welt, solltest du deinen Trip nach Ecuador unbedingt mit einem Abstecher nach Galapagos buchen.