Ein Monat voller Abenteuer - und Zweifel

Familie Mettler
Familie Mettler

Bern,

Die vierköpfige Familie Mettler aus der Schweiz bereist die Welt mit Velos und Zelt. Die Abenteurer schauen zurück auf die ersten 30 Tage.

Das Wichtigste in Kürze

  • Wir haben Spass
  • Wir treffen tolle Leute
  • Wir erleben Überraschungen

Dass wir gemütlich einstiegen war optimal, um uns von Jetlag zu erholen, um uns an das Klima zu gewöhnen und um unsere Kinder einleben zu lassen.

Wir rückten tiefer in den Dschungel vor. In eine etwas neuzeitlichere Kultur. Die einen Lebensstil führt, der an die Wurzeln der Ureinwohner erinnert. Auf der Villas Mastatal lernten wir Javier kennen, der seinen Besuchern zeigt, wie eine gesunde Lebensweise im Einklang mit der Natur aussieht.

Weniger Besitz - mehr Erfahrungen

Wir leben ein Leben, wie wir es uns wünschten. Kein unkompliziertes Leben und ein Leben mit Herausforderungen. Ein Leben mit etwas weniger Besitz und umso mehr Erfahrungen. Wir fühlen uns leichter und freier. Wir kommen in Kontakt mit vielen unterschiedlichen und faszinierenden Menschen. Mit verschiedenen kleinen Welten und Kulturen, die uns sprachlos machen.

Wir lernen Menschen kennen, die sich für andere einsetzen und stark machen. Und Menschen, die um jede Hilfe froh sind. Menschen, die etwas bewegen und die Welt ein Stück besser machen. Dass wir daran teilhaben dürfen, ist mehr als ein Gewinn.

Selbst wenn wir wieder zurückkehren in unsere Heimat, weil uns das Geld ausgeht - wir sind überzeugt, dass sich jeder Aufwand und alle Spesen hier lohnen. Wir bereichern uns an Erfahrungen und einzigartigen Erlebnissen, die wir in einer gesicherten Welt immer vermissen würden.

Unsere Kinder geniessen die Schule ihres Lebens, lernen Sprachen und beobachten jeden Tag neue Dinge.

Nach einem Monat schauen wir zurück und freuen uns auf jeden einzelnen Monat, der vor uns liegt.

Wir sind als Familie einen Monat auf Weltreise. Vor wenigen Wochen lebten wir ein geregeltes Leben, in ordentlichen vier Wänden, mit einem anständigen Job und allem, was das Herz begehrt. Vor einem Monat kamen wir übermüdet in San Jose, Costa Rica am Flughafen an. Vor uns lag das Ungewisse. Hinter uns der Stress eine Weltreise zu planen und alle Zelte abzubrechen. Während unsere Kinder nach dem langen Flug jammerten, mischten sich in uns Gefühle von Vorfreude und leichten Zweifeln, ob wir das Richtige machen.

Fragen ohne Antworten

Zweifel waren da. Erstens gehören sie dazu, zweitens konfrontieren uns zu viele Menschen mit zu vielen Fragen. Wie wir das mit den Finanzen regeln, ob unseren Kindern das nicht zu viel wird und ob manche Länder, die wir bereisen, nicht gefährlich sind. Ganz ehrlich, auf manche Fragen hatten wir keine Antworten. Und wir wussten nicht welche Abenteuer vor uns liegen.

Die Frage, ob wir das richtige machen, war zu Beginn hinfällig. Unsere Unterkunft für den Start war luxuriös, komfortabel und dank grossem Garten perfekt für die Kinder. Die ersten zehn Tage verbrachten wir unter einem warmen Dach. Mit einer Kaffeemaschine, einem Fruitshaker und einer endlosen Anzahl an Ananas aus dem Supermercado um die Ecke. Abgesehen davon, dass das Wasser eiskalt war (wir duschten seit unserer Ankunft nicht ein einziges Mal warm), fühlte es sich nach gewöhnlichen Ferien an einem wunderschönen Ort an. Uns war bewusst, dass vor uns eine grössere Herausforderung lag. Der Wechsel vom Ferienhaus in ein Zelt und von Taxis und Bus auf die Fahrräder.

Wir waren in Ferienstimmung. Eine Familie auf Weltreise mit Fahrrad waren wir bei weitem nicht. Und wir hatten Respekt vor dem Zeitpunkt, an dem es richtig losging.

Wir lernten das Stadtleben von Costa Rica kennen. Die engen Strassen, die toxischen Abgase und die feinen Fruchtsäfte, die wir an jeder Ecke fast gratis bekamen.

Rein ins Dschungel-Abenteuer

Der Start unserer Weltreise mit Fahrrad begann offiziell vor zwei Wochen. Wir traten in die Pedale. Steile Strassen rauf und runter, vorbei an hupenden Autos und ihren Abgasen. Das Stadtleben hinter uns, kehrten wir in eine komplett gegenteilige Welt im Dschungel ein. Genauer genommen in einer Welt der Ureinwohner Costa Ricas. Dort waren die Duschen nicht kalt - sie waren gar nicht vorhanden. Wir duschten aus einer Regentonne und mit einem Kübel. Ein abrupter Wechsel von reich zu arm. Ein Wechsel von westlicher Kultur zu einer Kultur, deren Wurzeln Jahrtausende zurück reicht.

Wir kämpften uns mit Fahrrädern steile Berge hinauf. Fuhren auf verdreckten Trampelpfaden. Sassen verloren im Tropenregen und froren. Es war nicht immer lustig. Nach einem Monat schauen wir zurück und wissen: Mit gewissen Sachen hätten wir nie gerechnet. Und jeder Moment bis hierher hat sich gelohnt.

Die Zukunft unserer Reise hängt davon ab, ob wir es schaffen, Spenden zu generieren oder Sponsoren zu gewinnen. Ob wir es schaffen mit dem, was wir tun unseren Lebensunterhalt zu finanzieren. Wir brauchen nicht viel. Genug, um zu leben.

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