Historische Handwerksberufe in Graubünden
In Graubünden werden an den Denkmaltagen traditionsreiche Handwerksberufe vorgestellt. Betriebe, die die historischen Künste noch ausführen, stellen sich vor.
Das Wichtigste in Kürze
- An den Denkmaltagen kann Graubünden als historische Kulturlandschaft entdeckt werden.
- Auf einer Wanderung wird die Kalkbrennerei vorgestellt.
- In Davos und Malans zeigen Schindelmacher und Schnitzhandwerker ihren Beruf.
Im Kanton Graubünden gibt es eine Vielzahl an historischen Handwerksberufen. Im September werden sie im Rahmen der Denkmaltage vorgestellt.
Im Engadin wird während einer dreistündigen Wanderung die jahrtausendealte Bindemittelherstellung aus Dolomitkalkstein erläutert: Bis 2020 wurde hier noch Kalk gebrannt. Anwendungen von Kalk können im authentischen Engadiner Bauernhaus im Val d’Uina bestaunt werden.
Neben dem Kalk wird die Arbeit mit Holz zum Thema. Die Anwendungen sind vielfältig: In Davos werden Schindeln hergestellt und in Malans schmücken Schnitzereien Bauten und Innenausstattung.
Handwerkskunst und Kunsthandwerk
Einer der wenigen Betriebe, welcher in Graubünden noch Schindeln herstellt und das Handwerk im September vorstellt, ist die Schreinerei Wilhelm in Davos. Das Knowhow der Schindelmacher ist zeitlos und präzise.
Die richtige Holzwahl und das präzise Spalten der Schindeln benötigen viel Fingerspitzengefühl. Die dünnen Holzbrettchen, welche noch heute die Dächer und Fassaden verkleiden, werden meistens aus Fichten- oder Lärchenholz gefertigt.
Neben der Handwerkskunst in Davos dreht sich in Malans alles um Kunsthandwerk. Portale aus Haustein, kunstvolle Schmiedearbeiten, verspielte Stuckkaturen und opulentes Schnitzwerk schmücken die Bauten und ihre Ausstattung.
In Malans erläutern die Kunsthandwerker das mit dem Herstellungsprozess verbundene Fachwissen und geben Einblick in ihr Handwerk.
Vielfältige Kulturlandschaft
Kulturhistorisch interessant ist im Graubünden das Hochtal Madris. Die hier noch vorhandenen Bauten sind ein Exempel für eine historische Kulturlandschaft und das handwerkliche Geschick und Können der Völker, welche hier gelebt haben.
Erschlossen wurde es erstmals von römischen Provinzen. Danach bot es Weideland für die historischen Rätoromane und wurde im Hochmittelalter von den Walsen besiedelt. Für kulturhistorisch Interessierte finden an den Denkmaltagen auch hier Events statt.
Die Veranstaltungen im Graubünden und die fast 400 Veranstaltungen in der ganzen Schweiz werden unter anderen vom Bundesamt für Kultur BAK und der Schweizerischen Akademie für Geistes- und Sozialwissenschaften SAGW finanziert.