Keine Zimmer-Reinigung in Hotels schadet Personal!

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Zürich,

Immer mehr Hotels setzen auf weniger Zimmerreinigung – angeblich der Umwelt zuliebe. Doch führt diese Praxis dazu, dass Reinigungskräfte weniger verdienen.

Zimmerreinigung
Eine Reinigungskraft bei der Arbeit – während Hotels sparen, steigt der Druck auf das Personal. - zVg / travelnews

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Verzicht auf Zimmerreinigung spart Hotels Geld – auf Kosten der Reinigungskräfte.
  • Weniger Reinigung heisst nicht weniger Arbeit, sondern mehr Druck und Einkommenseinbussen.
  • Gäste können helfen: Auf tägliche Reinigung bestehen und Rücksicht aufs Personal nehmen.

Was als umweltfreundliche Initiative verkauft wird, entpuppt sich als knallharte Sparmassnahme auf Kosten der Hotelangestellten.

Seit der Pandemie verzichten viele Gäste freiwillig auf die tägliche Zimmerreinigung – im Glauben, damit etwas Gutes für die Umwelt zu tun.

Doch die Wahrheit sieht anders aus: Weniger gereinigte Zimmer bedeuten weniger Arbeitsschichten für das Reinigungspersonal – und damit auch weniger Geld.

In den USA streikt das Personal bereits

Denn wenn ein Gast sein Zimmer nicht reinigen lässt, bedeutet das keineswegs, dass das Zimmermädchen (es sind in der überwiegenden Mehrheit Frauen) mehr Zeit bekommt für die anderen Zimmer.

Zimmerreinigung
Weniger gereinigte Zimmer bedeutet weniger Geld für das Personal. - pexels

Sondern es dürfen laut dem «Business Traveller» einfach nur weniger Personen zum Arbeiten antreten.

Zimmermädchen streiken bereits in den USA, weil die «neue Normalität» sie unter enormen Zeitdruck setzt und zu Einkommenseinbussen führt.

Besonders absurd: Nach mehreren Tagen ohne Reinigung sind die Zimmer oft so stark verschmutzt, dass sie in Rekordzeit wieder auf Hochglanz gebracht werden müssen – mit weniger Personal und erhöhter Kontrolle.

Hotels sparen – das Personal zahlt den Preis

Ein Beispiel aus den USA zeigt, wie problematisch diese Praxis ist: Ein Hundebesitzer verzichtete auf die tägliche Reinigung, doch als er abreiste, war das Zimmer in nur 30 Minuten nicht mehr zu schaffen.

Zimmerreinigung
Der Druck auf das Personal nimmt stetig zu. - pexels

Statt mehr Zeit zu bekommen, kassierte die Reinigungskraft eine Abmahnung.

Dieser Druck spiegelt sich auch in Europa wider – in Deutschland sind über 80 Prozent der Zimmermädchen Frauen mit Migrationshintergrund, die im Niedriglohnsektor arbeiten.

Während die Hotelbranche Gewinne einfährt, zahlt das Personal die Zeche – und die Gäste bekommen am Ende weniger Service für den gleichen Preis.

Was können Gäste tun? Ganz einfach: Auf die tägliche Zimmerreinigung bestehen! Das hilft nicht nur den Mitarbeitenden, sondern sorgt auch dafür, dass der Aufenthalt angenehm bleibt.

Ausserdem gilt: Rücksicht nehmen – Müll ordentlich entsorgen und grössere Verschmutzungen frühzeitig melden.

Hinweis: Dieser Artikel wurde zuerst auf «Travelnews.ch» publiziert.

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Kommentare

User #1916 (nicht angemeldet)

So ein Blödsinn! Wer ins Hotel geht, Zahlt die tägl. Reinigung. Fertig!!!Man kann nicht nach Tagen ein Zimmer Endreinigen. Das dauert dann 3 Std. die Bettwäsche stinkt dann wie die Pest! Wer zahlt dann die Mitarbeiter? Zudem ist das mit 10% mehr Lohn zu Zahlen. Da es strenge Arbeit ist . Wie die tägl. Reinigung.Habe selbst eine Reinigungsfirma und habe 20 Jahre als Zimmermädchen gearbeitet. Mein Rücken und meine Beine leiden bis Heute darunter. 12 Std. am Tag sind KEINE SELTENHEIT !!!Gastro ist so schlecht Bezahlt . Das ist und bleibt eine Sauerei.

User #1661 (nicht angemeldet)

Ziel erreicht. Die Umwelt interessiert keinen von denen.

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