Kreuzfahrt in Südostasien: Bunte Märkte & Kulturen (2)
Geschäftige Märkte sind auf jeder Ostasienreise eines der Besuchs-Highlights. Sich ins Gewusel stürzen gehört zu den unvergesslichen, prägenden Erfahrungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Auch Südostasien hat «Shopping Malls» – Märkte jedoch sind die wahren Umschlagplätze.
- Man erkundet sie am besten zu Fuss – alternativ auch per Velo oder im klassischen Tuk Tuk.
- Für ortstypischen Geschmack sieht man sich in Garküchen und Ständen in den Städten um.
- Auf der «Mein Schiff 5» versorgt ein Lektor wissbegierige Passagiere mit Informationen.
«Mein Schiff 5» von Tui Cruises hat eine Südostasienkreuzfahrt im Programm. Die zweiwöchige Tour startet in Singapur und führt über Stationen in Malaysia und Vietnam nach Ko Samui und Bangkok in Thailand.
Ein besonderes Highlight dabei: die geschäftigen Märkte zum Bestaunen, Erschmecken und – Erschaudern. Sie sind faszinierend und anstrengend zugleich.
Jedes exotische Stück Obst wie die stachelige Rambutan, die igelige Durian, die optisch ein bisschen an Pflaumen erinnernde Mangostane, die Guave und die kleinen Bananenstauden werden Tag für Tag vertrauter.
Die bunten, aber meist duftlosen Blumen wie Nelken und Orchideen, Rosen und Lotusblumen, Jasmin und Dahlien gibt es vielerorts auf den Blumenmärkten.
Die frischen Blüten werden nicht nur zur Verschönerung von Wohnung oder Büro gekauft, sondern auch und vor allem, um sie als Opfergaben in die Tempel zu bringen.
Zwar gibt es überall «Shopping Malls» – überwiegend für die grossen Marken dieser Welt und immer auf eisige Temperaturen heruntergekühlt.
Doch die echten Geschäfte werden auf den Märkten gemacht. Hier gibt es alles auf engstem Raum und stets hartnäckige Verkäufer.
Auf den «Wet Markets» wird auch das mitteleuropäische Hygieneverständnis manches Mal herausgefordert. Hier werden Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte angeboten – unter freiem Himmel auf schmelzendem Eis gelagert.
Exotische Entdeckungen in den Garküchen
Verwendung für rohes Fleisch haben die Kreuzfahrer aber ohnehin nicht. Sie werden dann schon eher in den Garküchen und Ständen in den Städten fündig – falls es eine neue Erfahrung braucht, im Kontrast zu den oft doch sehr heimischen Gerichten auf dem Schiff.
Vor allem in Thailand sollte man darauf achten, die Gerichte mit möglichst wenig «spice», also mit wenig Schärfe zu bestellen – denn selbst «wenig scharf» kann Lippen und Zunge brennen lassen.
Egal, wo das Schiff anlegt: Es lohnt sich bei jedem Stopp, die Orte zu Fuss, mit dem Velo, dem Roller oder in einem Tuk Tuk zu erkunden – um überall anhalten zu können.
Um die Städte nicht nur aus der Ferne zu sehen, sondern ihre Energie zu spüren. Um die Gerüche wahrzunehmen, um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Um sich zwischendurch eine kühle Kokosnuss bei einem der Strassenverkäufer zu holen.
Nur einer erster Eindruck der Vielfalt
In drei der vier angesteuerten Länder waren die Briten lange Kolonialmacht und haben neben oft sehr gut erhaltener Architektur auch den Linksverkehr hinterlassen.
Nur in Vietnam fährt man rechts und kann sich in Ho-Chi-Minh-Stadt eine Kathedrale Notre Dame anschauen und die alte Hauptpost, die ein gewisser Gustave Eiffel entworfen hat.
Hierher kamen die Franzosen im 19. Jahrhundert und drückten dem bis heute sozialistischen Land ihren Stempel auf. Zum Vietnam-Krieg, der im Land der amerikanische Krieg genannt wird, gibt es ein eigenes Museum in Ho-Chi-Minh-Stadt.
Südostasien-Reisende müssten ihre Hausaufgaben machen, sagt Jörg Müller, General Manager auf dem Schiff. Die Länder erschliessen sich nicht so leicht wie die Anrainer des Mittelmeeres oder die chronisch gut gelaunte Karibik.
«Die vier Länder dieser Reise sind so vielfältig, dass man bei der Kreuzfahrt nur einen ersten Eindruck von ihnen bekommen kann», sagt Müller.
Dennoch muss niemand Geschichtsbücher und Reiseführer wälzen, um mit reichlich Information ausgestattet an Land zu gehen.
Tipps vom Lektor an Bord
Historie, Geschichten und Fakten hat Lektor Ernst Bahns in übersichtlichen Präsentationen zusammengefasst, die er an den Seetagen im oft voll besetzten Theater des Schiffs zeigt.
Er hat lange in den Regionen gelebt und gearbeitet – und ist mit den Zielen und Gepflogenheiten in den asiatischen Ländern bestens vertraut.
Die Infos und die Tipps – etwa, wie man es zwischen den Motorrollern auf vietnamesischen Strassen von einer Seite auf die andere schafft – werden von den rund 2500 Passagieren an Bord geschätzt.
Denn die Länder an der Strasse von Malakka, am Südchinesischen Meer und am Golf von Thailand sind so ganz anders getaktet als man das aus der gut sortierten Schweiz gewohnt ist.
Das ist neben dem Klima eine Herausforderung für manchen Kreuzfahrer, der die Reise in diese für ihn oft fremde Welt zwar geniesst – aber doch froh zu sein scheint, wenn er die Gangway wieder hinaufgegangen ist.
Hinauf in die Schiffswelt, die vertrauter ist. Und deutlich weniger wuselig.