Kunstsammlung Gurlitt erstmals öffentlich zu sehen
Kaum jemand hat die Bilder bisher gesehen, doch kaum eine Kunstsammlung hat die Öffentlichkeit so fasziniert wie jene des 2014 verstorbenen deutschen Kunsthändlerssohns Cornelius Gurlitt. Nun sind rund 400 Werke erstmals zu sehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ab morgen zeigt das Kunstmuseum Bern die Sammlung des Kunsthändlersohns Cornelius Gurlitt.
- Die Kunstschätze standen unter Raubkunstverdacht.
In einer Doppelschau geben das Kunstmuseum Bern und die Bundeskunsthalle Bonn Einblick in die Sammlung. Die Ausstellungen werden am Mittwoch in Bern anlässlich einer Pressekonferenz vorgestellt.
Für das Publikum öffnen sich die Tore in Bern am Donnerstag und in Bonn am Freitag. Die Doppelschau trägt den Titel «Bestandesaufnahme Gurlitt». In der Schweiz wird der Aspekt auf die von den Nationalsozialisten als «entartet» diffamierte Kunst gelegt, in Bonn wird das Thema Raubkunst vertieft.
Mehr als 1500 Werke berühmter Künstler wie Monet, Cézanne, Renoir, Macke, Dix, Nolde oder Beckmann beschlagnahmten die Deutschen Behörden 2012 in der Wohnung eines eigenbrötlerischen Rentners in München und in einem heruntergekommenen Haus in Salzburg.
Der fragile alte Mann, dem die Bilder gehörten hiess Cornelius Gurlitt. Der Name liess aufhorchen, denn Cornelius' Vater war einer der Kunsthändler Hitlers. Die gefundenen Kunstschätze standen sofort unter Raubkunstverdacht.
Die Weltpresse berichtete aufgeregt über einen milliardenschweren Nazikunstschatz, den man bei einem greisen Messie in dessen vermüllter Wohnung gefunden hatte.