Laax und Co. Diese Schweizer Skigebiete setzen auf Nachhaltigkeit
Das Wichtigste in Kürze
- Immer mehr Skigebiete machen sich Gedanken zum Thema Nachhaltigkeit.
- Auch in der Schweiz gibt es mehrere innovative Wintersportorte, die handeln .
Wintersport ist eine energieintensive Angelegenheit. Dass sich immer mehr Ferienorte Gedanken zum Thema Nachhaltigkeit machen und auch etwas tun, ist naheliegend.
Nachfolgend eine unvollständige Liste mit Schweizer Wintersportdestinationen, bei denen die Umweltaktivitäten über das reine Marketing hinausgehen.
Laax will sich selber versorgen
Ein ambitioniertes und in dieser Art einzigartiges Nachhaltigkeitsziel strebt Laax an. Die Bündner wollen die erste selbstversorgende Wintersportdestination der Welt werden. Schon heute wird der gesamte Strombedarf vor Ort zu 100 Prozent durch heimische Wasserkraft und eigene Solaranlagen gedeckt.
Unter dem Motto «Greenstyle» werden zurzeit rund 160 weitere grössere und kleinere Massnahmen umgesetzt. Betroffen sind die Bereiche Energie, Gastro und Food, Abfall und Recycling, Transport und Mobilität sowie Natur und Tiere.
Ebenfalls Vorreiterin ist Laax in der Nutzung moderner Technologien. So wurde das gesamte Skigebiet digital vermessen, was eine maximal energiesparsame Pistenpräparation ermöglicht.
Engelberg setzt auf Sonnenkraft
Der Spass auf Engelbergs weissen Pisten ist auch grünlich gefärbt. Nicht nur wird der gesamte Strom der Titlis Bergbahnen zu 100 Prozent aus Wasserkraft erzeugt. Mithilfe von grossflächigen Solaranlagen wird auch die Sonnenkraft genutzt, um das gesamte Pistennetz der Brunni-Bahnen künstlich zu beschneien. Der Sessellift Ristis-Brunnihütte stellt automatisch ab, wenn sich niemand darauf befindet, was weitere 10 Prozent an Energieeinsparungen bringt.
Vorbildlich verhält sich die Gemeinde auch bei der Abfalltrennung und in Bezug auf Recycling. Die vielfältigen Bemühungen zahlen sich aus. In den letzten zehn Jahren wurde der Bedarf für Warmwasser und Raumwärme um 20 Prozent gesenkt.
Saas-Fee ist mehr als autofrei
Das Walliser Feriendorf ist bereits seit 1951 autofrei und gehört auch zu den Gründungsmitgliedern der «Allianz der Alpen». Das Gemeindewerk setzt sich für die Umsetzung der Alpenkonvention ein. Seit 2002 ist Saas-Fee Energiestadt und bezieht seit 2012 den Strom aus Walliser Wasserkraft.
Im Kampf gegen den Feinstaub hat Saas-Fee die 250 Holzfeuerungen im Dorf mit Partikelfiltern ausgerüstet. Die lokale Hotellerie zieht ebenfalls mit in Sachen Nachhaltigkeit. Mit dem vor fünf Jahren eröffneten Wellness Hostel 4000 unterhält Saas-Fee als erste hochalpine Gemeinde der Schweiz ein solarthermisches Nahwärmenetzwerk.
Andermatt-Sedrun hat ambitionierte Ziele
Die Ski Arena hat sich mit diversen Massnahmen eine Auszeichnung für «Energieeffizienz und Klimaschutz» von der Cleantech Agentur Schweiz abverdient. Gemeinsam mit der Agentur wurden vor vier Jahren ambitionierte Ziele zur Senkung von Energieverbrauch und CO2-Emissionen lanciert. Laut eigenen Angaben wurden diese sowohl in den Wohngegenden sowie in allen Teilen des Skigebiets übertroffen. 100 Prozent des verbrauchten Stroms in der Skiarena wird aus erneuerbaren Energiequellen bezogen.
In die Offensive ist man auch bei der Kulinarik gegangen. Unter dem Brand «Mountainfood» verwendet man in allen Bergrestaurants möglichst regionale Zutaten. In jedem Restaurant gibt es mindestens ein «ZeroKM»-Menu (100 % einheimisch). Konsequent verzichten auch sämtliche Gastrobetriebe auf PET-Flaschen und geben Bergwasser sowohl still als auch sprudelnd gratis heraus.