Magische Steine und mystische Bäume im Engadin
Zu viel Hektik im Alltag? Wer regenieren und so richtig herunterfahren möchte, findet im Engadin eine Vielzahl an Plätzen mit besonderer Energie.
Das Wichtigste in Kürze
- Es gibt Orte, an denen man sich tief entspannt und mit der Natur verbunden spürt.
- Orte mit solcher Wirkung sind meist auch Kraftorte.
- Das Engadin ist besonders reich an solchen Orten.
Es sind Orte, die das Auge besänftigen, den Puls beruhigen und aus denen wir Kraft schöpfen können. Egal ob es Landschaften, Bäume, Quellen, Steine oder Kirchen sind. Auch wenn sich diese Energie nach Bovis-Einheiten messen lässt, ist nicht immer genau erklärbar, weshalb gerade diese Orte so kraftvoll wirken.
Hauptsache aber, sie sind für die Besuchenden beruhigend, stärkend und erbauend.
Der Menhir auf Prospiz in S-Chanf
Er steht in der Senke von Prospiz oberhalb von S-chanf, ist 2,2 Meter hoch und sieht aus wie eine Märchengestalt: der mächtige Menhir. Fachleute der Geomantie sprechen ihm eine aussergewöhnlich hohe magnetische Strahlung zu. 73 000 Bovis-Einheiten soll er haben – so stark wie die Kathedrale von Chartres!
Ganz aus der Luft dürfte das nicht gegriffen sein. Gilt doch diese Gegend als eine der drei magnetischen Störzonen in der Schweiz, die sogar auf der Luftfahrtkarte eingezeichnet ist. Ein Kraftort also, wie man ihn nur selten in der Schweiz antrifft.
Die Quellen von Scuol
Mit über 20 Quellen kann sich die Gegend um Scuol als ein wahres Wasserparadies bezeichnen. Zu verdanken ist dies dem «Unterengadiner Fenster», einer geologischen Erosionserscheinung.
Drei ausgeschilderte Mineralwasserwege führen an den Brunnen und Quellfassungen vorbei. Informationstafeln geben Auskunft über Namen, Quelltyp und die wichtigsten Inhaltsstoffe.
Schon Paracelsus hat die «Heilquellen» hoch gelobt. Sie werden auch heute noch als Kraftorte bezeichnet.
Zwischen den Seen bei Sils
Zufall war es kaum, dass Friedrich Nietzsche genau an diesem Ort Inspiration für seine Gedanken gefunden hatte. Die Landschaft zwischen dem Silvaplaner- und dem Silsersee gilt als besonderer Ort der Kraft. Oft ist der Philosoph entweder auf die Halbinsel Chastè oder dann nach Surlej bei Silvaplana gewandert.
Dort, bei einem pyramidenartigen Stein, soll ihm 1881 auch der Gedanke von der «Ewigen Wiederkunft des Gleichen» gekommen sein. Im Sommer lassen sich zwischen den beiden Seen 18’000 Boviseinheiten messen. Im Winter steigen die Werte gar auf 24’500 Einheiten, wenn Schnee und Sonne ein höheres Pulsieren bewirken.
Der God da Tamangur in S-charl
Tamangur – ein Name wie aus einer mystischen Zauberwelt. Nicht irgendwo in Sibirien, sondern im Unterengadin. Ganz hinten im S-charl-Tal wandert man entlang des Flüsschens Clemgia hinauf zum God da Tamangur, dem höchstgelegenen Arvenwald Europas.
Fast wie in einem Urwald fühlt man sich inmitten der knorrigen, zerzausten Bäume. Sie streben zum Himmel und trotzen Wind, Wetter und auch Felsen. Bis zu 800 Jahre alt sollen manche von ihnen sein. Der Ort muss wahrlich eine besondere Kraft ausstrahlen.
Die Gnadenkapelle im Kloster Val Müstair
«Freude dem, der kommt. Friede dem, der hier verweilt. Segen dem, der weiterzieht.» So wird man am unteren Ende des Val Müstair begrüsst.
Gastfreundschaft geniesst im Benediktinerinnenkloster St. Johann in Müstair eine lange Tradition. Wer die Stille – und Kraft – sucht, begibt sich am besten in die winzige Gnadenkapelle, die 1758 der Kirche angebaut wurde. Je nach Tag und Zeit variieren hier die Boviswerte zwischen 18'000 und 24'000 Einheiten.
Die Kapelle San Bastiaun in Zuoz
Unscheinbar steht sie am Dorfrand von Zuoz: die Kapelle San Bastiaun. Darin versteckt sich ganz viel Zahlenmystik. Das Gotteshaus, das Mitte des 13. Jahrhunderts erbaut wurde, besteht aus einem quadratischen Langhaus und einem quadratischen Chorraum.
Der ganze Bau basiert auf mittelalterlicher Zahlenmystik. Die Dreiheit von Breite, Höhe und Länge ergibt die Vierheit des würfelförmigen Chors. Auch bei den Fresken wiederholen sich die Zahlen drei und vier sowie deren mathematischen Kombinationen.
Und vor der Kapelle steht auch noch ein heiliger Stein, auf dessen Ecke San Bastiaun erbaut wurde. Bei so viel Überlegungen beim Bau wird auch der Standort nicht zufällig gewählt worden sein.