Müll, Müll und noch mehr Müll

Familie Mettler
Familie Mettler

Bern,

Wie der Müll die Dominikanische Republik verunstaltet

Nach ein paar Kilometern musste der erste Fahrgast aussteigen. Der Buschauffeur nutze diesen Moment und entsorgte den Müll. Türe auf und dann raus damit. Petflaschen, Platiksäcke und Zigarettenschachteln. Das alles flog einfach durch die Tür auf die Strasse.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Menschen werfen den Müll einfach auf die Strassen, in die Gewässer und auf die Weiden
  • Die Regierung unternimmt praktisch nichts gegen diese Naturkatastrophe
  • Selbst wenn jemand den Abfall trennt, die Abfuhr wirft wieder alles auf einen Haufen

Bevor wir auf Weltreise gingen, hörten wir immer wieder die gleichen Fragen: „Habt ihr denn keine Angst? Wie macht ihr das mit den Kindern und der Schule? Wie wollt ihr das machen, ohne zu planen?“ Die einzige Frage die nie kam: „Wisst ihr wie das Müllabfuhr in anderen Ländern läuft?“

Dabei ist der Müll ein Thema. Als wir noch in der Schweiz im wunderschönen Emmental gelebt haben, sammelten die Flüchtlinge der Strasse entlang den Müll ein. Ein paar Zigaretten, Getränkedosen und die eine oder andere Verpackung eines Burger-Menüs. Wer Müll auf Kuhwiesen warf, konnte einen Skandal auslösen.

Hier in der Dominikanischen Republik erleben wir den bisherigen Höhepunkt. Klar, vorher gab es auch Müll. Wir waren bereits geschockt wie viel Abfall auf den Strassen in Costa Rica und Panama liegt. Aber die Dominikanische Republik ist eine Müllhalde. Überall liegt der Müll. Aber warum ist das so?

Wir fuhren vor kurzem eine längere Strecke im Bus. Ein relativ moderner, sauberer Bus, der uns 150 Kilometer durch das Land fuhr. Der Fahrer und sein Helfer waren freundlich. Und sie waren relativ elegant gekleidet. Hemd und schwarze Hosen. Man könnte sagen: Wir sassen in einem luxuriösen Bus.

Vor kurzem machte ich das erste Mal mein Lauftraining in der Hauptstadt Santo Domingo. Überall lag Müll. Zum Teil ganze Müllberge. Mitten im Quartier, direkt vor den Wohnhäusern. Da laufen jeden Tag Menschen durch und werfen häufen die Müllberge weiter an, anstatt sie zu entsorgen.

Es gibt hier umweltbewusste Menschen, die trennen ihren Müll. Das ist jedoch ein schlechter Witz. Die Müllabfuhr der Gemeinde führt alles wieder zusammen und damit ist die ganze Arbeit wieder umsonst…

Müllberge, Müllseen und Müllstrände. Das ist das eine. Eine schreckliche Situation. Noch viel schlimmer ist die Verbrennung. Ich joggte vor kurzem an einer Strasse entlang, wo ein Feuer brannte. Auf offener Strasse wurden Autoreifen und sonstiger Müll verbrannt. Dass dabei das Gefahr eines Lauffeuers besteht ist das eine. Das andere ist die Freisetzung der Gifte und der beissende Rauch. Als wollte man der Natur sagen: „Ich scheisse auf dich.“ Sorry, für die Wortwahl. Aber manchmal fühlt es sich genauso an.

Was können wir persönlich tun, um dieses Problem in den Griff zu kriegen?

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