Weinbaugebiete in der Waadt: Auch im Winter einen Besuch wert
Das Waadtland nimmt eine Vorreiterrolle in der Entwicklung und Vermarktung von weintouristischen Angeboten ein. Ein Besuch lohnt sich zu jeder Jahreszeit.
Das Wichtigste in Kürze
- Oenotourismus wird im Kanton Waadt grossgeschrieben.
- Rebkulturen sind auch im Winter und Frühjahr lohnenswerte Ausflugsziele.
- Wein ist für die Region ein touristisches Werbeinstrument.
Das Waadtländer Weinbau-Gebiet erstreckt sich über die Regionen La Côte, Lavaux und Chablais am Genfersee sowie Bonvillars, Côtes de l’Orbe und Vully am Neuenburger- und Murtensee.
Aufgrund der landschaftlichen Reize gelten diese Gebiete auch als touristische Sehenswürdigkeiten.
Zum Beispiel das Lavaux: Mit jährlich 1800 Sonnenstunden, 400 km Mauern und 10’000 Terrassen auf 40 Ebenen bilden diese Weinberge eines der grössten Weinbaugebiete der Schweiz.
Seit 2007 ist die Region im Weltkulturerbe der Unesco offiziell als Kulturlandschaft eingetragen.
Zauberwort Oenotourismus
Rund 200 Weinbauern bearbeiten Boden, Pflanzen und Mauern. Verständlich, dass sie den Gästen rund ums Jahr nur zu gerne die aussergewöhnliche und authentische Schönheit ihrer Weinterrassen präsentieren.
Und dies nicht nur im Lavaux, sondern im gesamten Anbaugebiet des Kantons.
Oenotourismus heisst das Zauberwort, das sich in der Waadt quasi zum Credo gemausert hat.
Offene Weinkeller, Degustationsmöglichkeiten, geführte und beschilderte Spazier- und Wanderwege (auch in den Wintermonaten absolut sehenswert) – dies sind wesentliche Pfeiler der entsprechenden Bestrebungen.
Innovation belohnen, Gastronomie, Hotellerie, regionale Produkte, Weinbau und Tourismus zusammenbringen sowie regionale und interkantonale Synergien fördern sind die Zielsetzungen.
Hervorragende Qualität
2020 wurden in der Waadt rund 24 Millionen Liter Wein produziert, an die 60 % davon Weisswein; 40 % der etwa 3800 Hektaren umfassenden Anbaufläche des Kantons sind rote Rebsorten.
Fakt ist, dass die Rotweine aus der Waadt wohl von hervorragender Qualität, bei den Konsumenten jedoch weniger bekannt sind als die Weissweine.
Auf dieser Tatsache basiert die Initiative des Office des Vins Vaudois (OVV), gemeinsam mit circa 40 Weinproduzenten den neuen Rotwein «Escargot Rouge» auf den Markt zu bringen.
Die Marke – versinnbildlicht mit einer Weinbergschnecke (escargot) auf der Etikette, gewissermassen als Symbol für die Produktionszeit eines guten Rotweins und eines gesunden, nährstoffreichen Bodens – soll nun die Rotweine in den Vordergrund stellen.
Deutliche Werbewirkung
Und auch diese Initiative hat durchaus auch touristische Hintergründe, wie Michel Rochat, Präsident von Vaud Promotion und des Office des Vins Vaudois verdeutlicht.
Man bewerbe damit indirekt das gute Klima und den gesunden Boden. Eine Aussage, die von Aurelia Joly vom gleichnamigen Weinkeller im Lavaux bestätigt wird:
«Wir stehen voll und ganz hinter den oenotouristischen Bestrebungen des Kantons», es sei eine sehr gute Möglichkeit, die Region in einem besonderen und sympathischen Licht zu präsentieren.
Die Tatsache, dass der neue «Escargot Rouge» – den Wein gibt es in den Versionen «Original» (fruchtig, rund) und «Sélection» (strukturierter Wein, in Eichenfässern gereift) – nicht ausschliesslich beim Winzer sondern auch im Detailhandel erhältlich sei, verstärke die Werbewirkung wesentlich.
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Artikel verfasst von Walo Mühlheim – Tourismus Lifestyle Verlag