Momo Challenge fordert weiteres Opfer (14) in Frankreich
Die Momo Challenge ist mittlerweile mehr als ein Internet-Spiel. Ein 14-jähriger Junge aus Frankreich hat sich erhängt.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei der Momo Challenge in sozialen Netzwerken werden Jugendliche zu Suizid aufgefordert.
- Ein Junge erhängt sich deshalb. Sein Vater verklagt nun YouTube.
Seit Monaten verbreitet die sogenannte Momo Challenge Angst und Schrecken im Internet. Ein WhatsApp-Kontakt schreibt Jugendliche aus aller Welt an. Momos Profilbild ist gruselig: Ein Mädchen mit schwarzen Haaren, verzerrtem Mund und gespenstischen Augen schaut direkt in die Kamera. Ihre Nachrichten sind noch schlimmer.
Sie erzähle, dass sie ein Rachegeist sei, der vor Jahren gestorben sei und macht Drohungen. 50 Tage lang plage Momo die Person mit grotesken Bildern und Nachrichten, bis die Person schliesslich Suizid begeht. Unzählige Jugendliche erzählen auf YouTube von ihren persönlichen Horror-Begegnungen mit Momo.
Suicide de #Kendal à cause du #Momochallenge ? Le père porte plainte contre YouTube, Whatsapp et l'Etat https://t.co/2vdtjR3I6j via @JdeVitre pic.twitter.com/rXkPknlG4X
— actu Bretagne (@BretagneActu) November 6, 2018
Recherchen zur Momo-Challenge auf dem Smartphone
Ein 14-Jähriger aus der Bretagne scheint Momo zum Opfer gefallen zu sein. Laut einem Bericht von «actu.fr» fanden die Eltern von Kendal Gattino ihren Sohn in seinem Zimmer auf. Sein Vater René findet im Smartphone Recherchen zur Momo-Challenge und zu Suizidversuchen.
Diese Tragödie gibt René Gattino den Anlass, YouTube, WhatsApp und den französischen Staat zu verklagen. Die sozialen Netzwerke und der Staat schütze Jugendliche nicht gut genug, so Gattino. «Ich denke, dass der Staat die Gefahren, die vom Internet ausgehen, nicht ausreichend berücksichtigt.»
Dreizehnjähriger stirbt in Belgien
Kendal ist vermutlich nicht das erste Opfer der Challenge. Am Dienstag berichtete das «Luxemburger Wort» vom Tod eines 13-Jährigen in Belgien. Zwei Wochen lag er im Koma, nachdem er versucht habe, sich das Leben zu nehmen. Laut Staatsanwaltschaft hat sein Tod ebenfalls mit der Momo Challenge zu tun.
Unabhängig von den wildesten Gerüchten um Momo und ihre Herkunft steht fest, dass niemand sterben muss, sobald man eine Nachricht von ihr bekommt. Das Profilbild von Momo ist ein Portrait einer Statue, die in Japan ausgestellt ist. Der Künstler hat damit allerdings nichts zu tun. Ermittlungen in Europa laufen bereits, um die Täter hinter dem gruseligen WhatsApp-Kontakt zu finden.